• Don Montserrat Pons – Hüter der Feigen dieser Welt auf Son Mut Nou, Mallorca

    Es ist Ende November, die Sonne strahlt und taucht die weltweit größte Feigenplantage mit über 3000 Feigenbäumen, darunter über 1300 verschiedene Feigensorten, in ein weiches, warmes Licht. Ich kann mich nicht mehr daran erinnern, wann ich das letzte Mal die wärmende Sonne in Deutschland genossen habe – es ist auf jeden Fall schon einige Wochen her. Der dicke Pulli über dem Kleid und auch der riesige Schal, der locker als Picknick Decke dienen könnte, sind bereits um 10:30 morgens überflüssig. Ich bin wirklich so froh, hier zu sein. Auf Mallorca. Bei wunderbaren 20 Grad in der Sonne. Der perfekte Ort (nur etwa zwei Flugstunden von Frankfurt entfernt!), um vor allem im Winter Sonne und Vitamin D zu tanken.

    Son Mut Nou, Camí d´es Palmer, 07609 Llucmajor, Illes Balears, Spanien

    Herr Montserrat Pons, hüter der feigen.

    Wir fahren früh los, raus aus Palma, Richtung Llucmajor. Die Fahrt dauert etwa eine halbe Stunde. Vorbei am wunderbar blauen Meer, dann hinein ins Landesinnere, vorbei an Olivenplantagen, Orangenhaine und Mandelbäumen. Ja: Oliven, Orangen und Mandeln – dafür ist die Insel bekannt. Aber Feigen? Das war mir neu. Und dass sich auf Mallorca sogar die größte Feigenplantage der Welt befindet, das überraschte mich sehr. Als Feigenliebhaberin (am liebsten nasche ich sie direkt vom Baum) war ich natürlich super gespannt auf die Feigen-Finca „Son Mut Nou“ von Montserrat Pons, das gleichzeitig das größte Forschungszentrum („Camp d’experimentació“) zum Thema Feige ist. Ein unscheinbares Tor, ein kurzer, sandiger Weg und schon erreichen wir den Besucherparkplatz, direkt neben dem Haupthaus. Der Himmel ist strahlend blau und die vielen, zur Winterzeit leider kahlen Feigenbäume, reihen sich vor uns auf. Zwei Wachhunde begrüßen uns mit lautem Bellen und viel Schwanzwedeln. Hr. Pons stellt sich vor und ich fühle mich gleich sehr wohl bei ihm. Er ist ein freundlicher & herzlicher Herr, der seit 1995 schon die paarweise gepflanzten Feigen fotografiert, katalogisiert und somit für den Erhalt und eine ordentliche Dokumentation der Bäume sorgt. Er fängt sofort an zu erzählen. Hr. Pons hat so viel Wissen, das er weitergeben möchte – und das tut er mit viel Herz. So etwas berührt mich immer und zieht mich sofort in den Bann. Unsere Gruppe hört gespannt zu.

    Auf 130 Hektar Land werden hier über 1,300 Sorten aus der ganzen Welt gehegt und gepflegt. Im ersten Jahr brauchen die Bäumchen noch etwas mehr Zuwendung, danach sind sie sozusagen auf sich alleine gestellt und müssen weitestgehend alleine wachsen und gedeihen. Früchte tragen sie erst ab dem dritten Jahr und mit etwa zehn Jahren gelten sie erst als reif. Ihre Hoch-Zeit haben Feigenbäume zwischen 40 und 80 Jahren – in dieser Zeit sind sie am Ertragreichsten. Es gibt Sorten, die wachsen nur auf Mallorca, andere wiederum benötigen Minusgrade, damit sie ordentlich wachsen können. Hier gibt es Feigen in jeder denkbaren Farbe, Größe und Ausprägung. Bei der Führung entdecken wir zum Beispiel auch Sorten aus meinem Heimatland China. Die sollen super lecker schmecken – zu gerne hätte ich sie probiert!

    To-DO Liste für Mallorca: Feigen pflücken gehen

    Also Hr. Pons, ich denke, ich muss doch noch mal zur Erntezeit bei Ihnen vorbei schauen und mir ein paar Feigen frisch vom Baum pflücken. Und das tolle ist, man kann als Besucher wirklich selbst mit anpacken und frische Feigen direkt vom Baum pflücken. In der Erntezeit, also zwischen Anfang August und Mitte/ Ende September, ist dies an bestimmten Vormittagen nämlich möglich. Ist das nicht toll? Ich bin sowas von dabei! Wenn ihr noch nie frische Feigen direkt vom Baum gegessen habt, dann müsst ihr euch das auf die To-Do-Liste setzen. Die Ausbeute wird dann gewogen und mit – ich glaube es waren 5,00 Euro pro Kilo – abgerechnet. Absolut fair. (Bitte nagelt mich jetzt nicht auf diesen Preis fest, ich schau mal. ob ich die aktuellen Preise bekomme und ob sich da etwas dran geändert hat – änder das ab, sobald ich neue Infos habe).

    Die verkostung

    Während wir seinen Erzählungen lauschen und mit Händen und Füßen kommunizieren, spazieren wir über einen kleinen Teil der Feigenplantage. Das Laufen über die Felder bei wärmender Sonne tut unheimlich gut, zumal wir vor einigen Stunden noch in Deutschland waren und bei Nullgraden gefroren haben. Unser Spaziergang führt uns vorbei an den Feigenfeldern zu einem kleinen Gewächshaus, in dem die Früchte zum Trocknen ausgelegt werden. Diese werden nämlich für die hauseigenen Spezialitäten benötigt, die wir nach der Besichtigung glücklicherweise auch probieren dürfen. Apropos probieren, meine Augen leuchten auf, als wir nach der Führung an einen reich gedeckten Tisch gebracht werden. Feigenmarmelade, getrocknete Feigen, Feigenspezialitäten, Feigen mit Sobrassada, Feigenbier, Feigenwein, Feigen mit Käse, Feigen mit Bacon, Feigen mit Schinken – auf uns wartete alles, was das Feigenherz höher schlagen ließ. Es war eine echte Qual, vorher noch Bilder zu machen, bevor ich zugreifen durfte. Die Verkostung war einfach herrlich gut. Im Gespräch am Tisch haben wir übrigens festgestellt, dass die Spanier zwischen „weißen“ und „schwarzen“ Feigen unterscheiden, während für die Deutschen Feigen „grün“ oder „lila/ blau“ sind. Typisch für Llucmajor sind zum Beispiel getrocknete „weiße“ Feigen, die wirklich sehr lecker sind. Aber ich kann euch versichern: nicht nur die waren lecker, sondern alles, was wir verkostet haben, war ohne wenn und aber gut. Das tolle ist, man kann die verkosteten Produkte auch direkt im „Mini-Store“ einkaufen. In einem kleinen Raum stapeln sich Feigenessig, Feigenbrot, in Rum eingelegte Feigen, Feigenkaffee, Feigenschnaps und Feigenmarmelade – alles hier auf der Finca hergestellt. Ich denke, es ist überflüssig zu sagen, dass man hier auf jeden Fall zugreifen sollte, wenn man seinen Liebsten zu Hause ein Stückchen Mallorca mitbringen möchte. Über diese Mitbringsel darf man sich wirklich freuen.

    Fazit in einem satz

    Ich kann euch einen Besuch der Son Mut Nou sehr ans Herz legen, wenn ihr etwas auf Mallorca sehen und erleben möchtet, das noch nicht in jedem Reiseführer steht.

     

    Love,

    Summer

  • Kurztrip nach Venedig: 48 Stunden in Venedig, Italien

    Es ist nun schon mein viertes Mal in Venedig und ich habe noch immer nicht genug von dieser traumhaften Stadt bekommen, das aus einem Labyrinth aus Kanälen, Gassen, Palästen, Kunst, Kirchen, Verfall und Reichtum besteht. Darüber ein strahlend blauer Himmel und die wärmende Sonne. Venedig ist einfach schön und inspirierend. Aber Venedig ist auch voll und von Jahr zu Jahr wird die Stadt voller und voller. Daher habe ich vor meinem eigentlichen Beitrag ein paar kleine Bitten an alle, die eine Reise nach Venedig planen, damit diese schöne Stadt nicht ihren Flair verliert.

    meine bitte an Touristen, die einen trip nach venedig planen:
    • Bitte entscheidet euch für ein Hotel in Venedig und gegen die Option, Venedig mit einem Kreuzfahrtschiff zu besuchen. Verbringt mindestens zwei Tage in Venedig und saugt die Stadt in euch auf. Wir haben zum Beispiel in einem Klassiker Venedigs übernachtet, und zwar im Danieli – nachlesen könnt ihr mein Hotel Review hier. Bitte, bitte entscheidet euch gegen eine Kreuzfahrt-Tour mit Stopp in Venedig und somit gegen eine große Belastung für die Stadt ist. (Kurzes Update: mittlerweile ist das Anlegen großer Kreuzfahrtschiffe an Venedig auch verboten, oder?)
    • Bitte haltet euch an die einfachen Benimm-Regeln der Stadt. Achtet auf eine ordentliche Müll-Beseitigung, nutzt die vielen Treppenstufen und co. nicht als Picknick-Plätze und zeugt den altehrwürdigen Sehenswürdigkeiten etwas Respekt, indem ihr nicht drauf herum klettert – auch nicht für das perfekte Foto.
    • Die Stadt Venedig bittet die Touristen um angemessene Kleidung. Das heißt: Badelatschen in Kombination mit Badeshorts und freiem Oberkörper ist nicht ganz so gern in der Stadt gesehen.

    So, das musste sein. Ich habe mich in Venedig oft genug über rüpelhaftes und unverschämtes Touri-Verhalten aufgeregt und habe mir geschworen, meine Plattform zu nutzen, um diese zu adressieren. Das habe ich somit getan und kann nun in Ruhe zu den schönen Dingen in Venedig kommen.

    Im folgenden teil findet ihr meine empfehlung für 48 stunden aufenthalt in venedig.

     

    Spoiler: wir finden, dass 48 Stunden viel zu kurz ist!

     

    #1 Venedig von Oben: Instant Love.

    Venedig ist wie gesagt recht voll. Immer. Zur Hauptsaison natürlich voller als zur Nebensaison, aber dennoch immer voll. Das heißt natürlich, dass man überall längere Wartezeiten vor sich hat. Es gibt zwei Optionen wie man dies umgehen kann: entweder, man steht früh auf und stellt sich vor der regulären Öffnungszeit schon in die Schlange (das klappt aber wie gesagt nur ein einziges Mal am Tag und an einem Sightseeing Spot) oder man kauft sich online das „Fast Lane“ Ticket für 15€. Bei der Campanile di San Marco haben wir uns für die erste Option entschieden und standen dennoch eine gute halbe Stunde an. Unserer Meinung nach ist der knapp 100 Meter hohe Glockenturm der perfekte Ausgangspunkt, um Venedig zu erkunden. Vor dort aus hat man einen 360° Blick über die traumhafte Stadt. Eine gute Basis, um sich einen ersten Überblick über die Stadtviertel verschaffen, Vorfreude auf die kommenden Stunden genießen und das bunte Treiben unten auf dem Markusplatz zu beobachten. Hätte wir uns für die Fast Lane Tickets entschieden, dann wären wir zur blauen Stunde hochgefahren. So kurz vor dem Sonnenuntergang muss Venedig von oben einfach herrlich sein.

    #2 Der Markusplatz: Kultur-Overload.

    Solltet ihr irgendwann doch mal genug von der schönen Aussicht haben – aber hetzt euch nicht – dann schlage wir euch vor, dass ihr eure Aufmerksamkeit den Sehenswürdigkeiten rund um dem Markusplatz schenkt. Zunächst einmal könnt ihr in aller Ruhe – wobei Ruhe mit Sicherheit der falsche Ausdruck ist – den Markusplatz selbst erkunden. Auf den meisten Fotos seht ihr übrigens den Platz vom Meer aus. Dieser Lagunenbereich wird Bacino di San Marco genannt, was so etwas wie „Markusbecken“ bedeutet. Schaut man aus dieser Sicht auf den Platz, so entdeckt man von links nach rechts zuerst das Gebäude der Zecca, die ehemalige venezianische Münzprägeanstalt. Das nächste Gebäude ist die Biblioteca Nazionale Marciana, dahinter ist schon der Campanile di San Marco zu sehen. Des weiteren kommen die zwei bekannten Säulen in Sicht, auf deren Spitzen die Stadtheiligen Theodor und Markus (in Gestalt eines Löwen) thronen. Ganz rechts ist der Palazzo Ducale zu sehen. Vor den genannten Gebäuden gibt es einen Kai, vor dem unzählige Gondeln liegen, die man hier für eine Spritztour mieten kann.

    Für den Markusdom selbst und auch für den Dogenpalast haben wir uns übrigens Fast-Lane Tickets vorab gekauft. So konnten wir ganz entspannt an allen vorbei spazieren. Glaubt mir, die Schlangen dafür sind wirklich umheimlich lang und man spart sich kostbare Zeit, wenn man bereit ist, etwas mehr Geld auszugeben. Es lohnt sich. Der Dogenpalast ist übrigens mein Favorit. Es ist eines der schönsten Gebäude der Lagunenstadt. Ursprünglich um 814 n. Chr. am Rivo Alto errichtet, hat das Gebäude schon einiges mitmachen müssen: Brände, Plünderungen und Aufstände. Die ersten Bauten wurden damals noch aus Holz errichtet – vielleicht nicht ganz so klug. Dies änderte sich erst unter der Regentschaft des 39. Dogen Ziani (er gehörte zu einer der reichsten Familien Venedigs) von 1172 bis 1178 n. Chr.. Zu seinen größten Verdiensten als Doge zählt die Stadtplanung und die damit verbundene Erweiterung der Stadt Venedig und die Erneuerung des Regierungspalastes, das nun erstmals aus Stein errichtet wurde. Dieser Bau zählt als Vorläufer des heutigen Dogenpalastes. Nach und nach nahm der Dogenpalast die jetzige Form an.

    #3 Die SeufzerBrücke: Ein schaurig schöner ort.

    Venedig besteht aus unzählig vielen Brücken. Genau genommen wird die ganze Stadt von Brücken zusammengehalten, aber nur den wenigsten Brücken schenkt man auch Beachtung. Über eine Brücke läuft man jedoch nicht zufällig. Damit meine ich die weltbekannte Seufzerbrücke, die Ponte dei Sospiri. Wer diese überqueren möchte muss sich auch das Dogenpalast anschauen und Eintritt dafür zahlen. Ich für meinen Teil kann es euch nur empfehlen, denn der Dogenpalast gehört, wie bereits oben beschrieben, zu meinen Highlights in Venedig. Unfassbar schön und geschichtlich so wertvoll. Und well, nach dem Besuch kann man dann auch wirklich nachvollziehen, weshalb die Seufzerbrücke diesen Namen bekommen hat. Den besten Blick auf die Seufzerbrücke erhascht man übrigens, wenn man auf einer unscheinbaren Nachbarbrücke steht – dem Ponte di Paglia. Vor dort aus hat man zusammen mit vielen anderen Menschen die Seufzerbrücke gut im Blick. Es ist aber wirklich ein Kampf, dort ein hübsches Foto zu schießen und ich kann es noch immer nicht glauben, dass ich tatsächlich ein Bild von mir und der Brücke habe, auf dem es so aussieht, als wäre ich alleine dort gewesen! Im Gegenteil – es war einfach so unglaublich voll. Erbaut wurde die Brücke übrigens um 1600. Sie besteht aus schneeweißem Kalkstein und ist mit eleganten barocken Verzierungen aufgehübscht. Sie verbindet den Dogenpalast, also das Gericht, mit dem Gefängnis. Der Legende nach sollen die Gefangenen von hier aus einen letzten Blick in die Freiheit geworfen haben und richtig: geseufzt haben. Irgendwie klingt das doch sehr romantisch, oder? Übrigens, wusstet ihr, dass auch Casanova einst über diese Brücke gegangen ist um seine Strafe im Gefängnis abzusitzen? Nein? Nicht schlimm, das wusste ich auch nicht. So was bekomme ich dann nur mit, wenn ich mal wieder Zeit habe meiner Sucht nach Dokumentarfilmen nachzugehen…

    #4 Die RialtoBrücke: Alle Wege führen dorthin.

    Die Rialtobrücke über den Canal Grande mit Ausblick über die historische Lagunenstadt kann man wirklich nicht verfehlen, denn alle Wege führen dort hin. Und das ist auch gut so. Sie verbindet die zentralen historischen Viertel der Lagunenstadt und trägt den Namen des Stadtteils Rialto. Hier findet man unter anderem Fisch- oder Obstmärkte und somit stets ein buntes Treiben. Die historische Rialtobrücke ist neben der Seufzerbrücke und dem Markusdom eine der meistbesuchten Sehenswürdigkeiten in der Lagunenstadt und somit absolut kein Geheimtipp. Die steinerne Brücke mit einem 28 Meter langen Bogen gehört sogar zu den meistfotografierten Bauwerken in Venedig! Nichtsdestotrotz: diese Dinge muss man in Venedig einfach gesehen haben.

    #5 Die Gassen: einfach treiben lassen.

    Meine Lieblingsdisziplin, wenn ich in einer fremden Stadt bin: einfach durch die Gassen irren. Ich kann es nicht oft genug betonen, aber es gibt für mich nichts schöneres, als planlos durch eine fremde Stadt zu laufen und die Stadt in mich aufzusaugen. Venedig ist prädestiniert für solche Touren (Kleiner Exkurs: An dieser Stelle ganz viel Liebe für eine meiner Lieblingsmenschen auf dieser Welt. Sie hat unserem Dreiergespann ab der 5. Klasse immer wieder mit Fremdwörtern gequält. Damals hätte ich nicht gedacht, dass ich eines ihrer furchtbare Wörter jemals nutzen würde… so sehr kann man sich irren). Diese Stadt ist nämlich einfach überall schön und sehenswert. An jeder Ecke findet man Geschichte, einen schönen Foto-Spot oder aber auch ein schnuckliges Café. Auf diesem Wege haben wir zum Beispiel tolle Restaurants gefunden oder auch romantische Plätze zum Wein trinken und Wurst und Käse snacken.

    Hier findet ihr meine Top 4 Street-Food Restaurant Empfehlungen.

    #6 Kunst genießen: mit offenen augen durch die stadt laufen.

    An Kunst fehlt es in Venedig definitiv nicht – die Stadt ist ja schon an sich schon ein Kunstwerk. Egal wo man hinschaut, man entdeckt sie überall: die gotische Kunst und auch Kunst aus der Renaissance. Noch spannender finde ich jedoch die zeitgenössische und moderne Kunst in Venedig. Man findet sie in den Gassen, in Museen und kleine Kunstgalerien. Durch den extremen Gegensatz von alt und modern bekommt man fast das Gefühl, ganz Venedig sei ein Museum unter freiem Himmel.

    Fazit

    Lasst euch auf diese Stadt ein. Wohnt in der Stadt, irrt durch die Stadt, saugt sie in euch auf. Nehmt euch Zeit für sie und erkundet vor allem auch die Gassen fernab des Trubels. Ich bin mir sicher, ihr werdet euch auch in diese Stadt verlieben.

    Love,

    Summer

  • Hotelreview: Narada Boutique Hotel Shanghai Yu Garden – Shanghai, 上海

    Knapp zwei Wochen waren wir – mein Lieblingsmensch und ich – nun in China unterwegs und drei davon in der Megacity Shanghai, unser erster Stop dieser Reise. Wir sind täglich 15 km und mehr gelaufen und trotzdem haben wir nicht mal annähernd alles gesehen. Als Kind war ich schon öfters mal Shanghai gewesen, aber als Kind nimmt man so eine Stadt natürlich noch mal ganz anders wahr. Jetzt war ich doch schon einige Jahre nicht mehr dort gewesen und habe mich wirklich ganz neu in diese Stadt verliebt. Bevor ich euch jedoch die Stadt selbst etwas näher vorstellen möchte, möchte ich euch zuerst das Hotel vorstellen, das wir für die drei Nächte gebucht hatten:

    Narada Boutique Hotel Shanghai Yu Garden (4 Sterne Boutique Hotel), No. 389 Renmin Road, Huangpu District, Shanghai 200010, China

    Die Lage: Ausgesucht haben wir uns das Hotel nicht zuletzt wegen der guten, zentralen Lage und wegen der super Anbindung zur Metro. Vom Flughafen zum Hotel sind wir mit der Metro gefahren. Gedauert hat das Ganze ca. 1 1/2 Stunden mit allem drum und dran (Orientierung, Riesenkoffer schleppen, Ticket kaufen und auf die Bahn warten) und gekostet hat die Fahrt umgerechnet ca. 7,50€. Das Hotel liegt in unmittelbarer Nähe von den wichtigsten Sehenswürdigkeiten Shanghais – nagut, unmittelbar ist hier ein etwas dehnbarerer Begriff… Sagen wir mal: „für Shanghaier Verhältnisse unmittelbare Nähe“. Zu Fuß erreicht man die Altstadt und den Yu Garden in nur 5 Minuten (das ist auch für deutsche Verhältnisse wohl unmittelbar). Aber auch die Sehenswürdigkeiten wie der berühmte Bund, Xintiandi oder auch die Nangjing Road kann man relativ gut zu Fuß erreichen. Mein Tipp: lauft, was das Zeug hält. In Shanghai gibt es so viel zu entdecken – all die süßen kleinen, stylishen Cafés und Shops würdet ihr sonst einfach verpassen.

    Der erste Eindruck von Außen: Von Außen ist das Hotel echt einfach nur hässlich. Ich war erst einmal richtig geschockt und konnte mir gar nicht vorstellen, dass sich in diesem tristen Gebäude ein hübsches Boutique Hotel verstecken würde. Der Schock wurde mir aber Gott sei Dank gleich nach Betreten des Hotellobbys genommen. Lasst euch wirklich nicht von der hässlichen Fassade abschrecken, denn wie auch beim Menschen: das Innere zählt. Insgesamt hat das Hotel 164 Zimmer, verteilt auf 17 Stockwerken. Natürlich bietet das Hotel mehrere Zimmerkategorien an, die aber auf verschiedenen Seiten verschieden heißen und somit etwas schwieriger sind, diese einheitlich zu benennen. Weiter unten stelle ich euch unsere gebuchte Zimmerkategorie vor.

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    Die Hotelausstattung: Die Lobby ist klein, aber fein und bietet eine hübsch gestaltete Ecke mit einigen Sitzmöglichkeiten für die Gäste. Im 4. Stock befindet sich ein Restaurant. Dort gibt es sowohl Sitzmöglichkeiten im Innenraum, als auch Sitzmöglichkeiten auf der Dachterasse. Gefrühstückt haben wir dort nur an unserem Abreisetag, da man in China wirklich nicht im Hotel essen sollte. Wirklich nicht. Auch wenn das Frühstück dort wirklich gut war. Es gibt eine große Auswahl an sowohl westlichen als auch eine große Auswahl an chinesischen Sachen. Dennoch: in China findet ihr wirklich an jeder Ecke superleckeres und günstiges Essen, dafür würde ich vermutlich jedes Frühstücksbüffet auf dieser Welt skippen. Wenn ihr also die Option habt, das Frühstück nicht zu buchen, dann nehmt sie ruhig an. Zusätzlich zum Restaurant gibt es noch ein Café, das ich aber nicht besucht hatte. Außerdem gibt es ein Fitnessbereich im Hotel – leider habe ich auch das nicht von Innen gesehen (20km laufen am Tag reicht dann auch an Bewegung, oder?). Laut Bewertungen auf den gängigen Portalen soll der Fitnessbereich aber sehr klein sein. Aber wer in Shanghai als Tourist abends noch Zeit und Lust zum Sport machen hat, der hat irgendwas falsch gemacht – oder übertreibt einfach gerne. Oder hat sich einfach viel Zeit für diese Stadt eingeplant, in diesem Fall: herzlichen Glückwunsch!

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    Das Zimmer: Die Bilder der Zimmer auf den Buchungsportalen sprachen für sich. Die Runde Badewanne vor einer Fensterfront im „Executive Room“, manchmal auch „Conception Room“ genannt, hat mich sofort angesprochen. Abgesehen davon waren diese Zimmer in einem der höheren Etagen angesiedelt. Daher haben wir uns gegen das Standardzimmer entschieden und lieber ein paar Euro drauf gelegt. Unser Zimmer war dann letztendlich auf der 13. Etage, worüber ich mich sehr gefreut hatte. Je weiter oben, desto besser. Das Zimmer hat mich nicht enttäuscht! Es war schön, modern, liebevoll aber gleichzeitig auch traditionell Chinesisch eingerichtet. Ganz nach meinem Geschmack. Mit etwa 40 qm bietet das Zimmer genug Platz für ein super bequemes Bett, einem hellen und geräumigen Bad mit Dusche und Badewanne, einem Flur mit Minibar (inkl. einigen kostenfreien Getränken) und Schrank und einer leicht abgetrennten Sitzecke mit Couch, Couchtisch, Schreibtisch und Stuhl direkt an einem großen Fenster. Ich war wirklich voll und ganz zufrieden (ok, die Ecke hinter der Tür hätte man ein bisschen besser putzen können, aber damit konnte ich leben…) und kann das Hotel und diese Zimmerkategorie mit gutem Gewissen weiterempfehlen. Übrigens mochte ich die im Hotel genutzten Badeartikel wahnsinnig gerne: Es gab ein Duschgel für morgens zum Aufwachen mit Zitrusfrüchten und eins für abends mit Kamille zum Herunterkommen – so ganz einfache, aber gut durchdachte Kleinigkeiten bereiten mir einfach eine Riesenfreude. Aber hier lasse ich am Besten die Bilder sprechen.

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    Mein Fazit: das Hotel bekommt von mir für die Top-Lage mit guter Metro-Anbindung 4 von 5 Sterne und eine Empfehlung. Wenn man früh genug bucht, ist das Hotel auch preislich gesehen ok. Kurzfristig kann auch das Hotel locker mal 500€ für zwei Nächte kosten. Meiner Meinung nach ist das Narada Boutique Hotel Yu Garden (Achtung, es gibt zwei Naradas in Shanghai) das perfekte Hotel für junge Menschen, die viel Wert auf ein stylisches Boutiquehotel und ein kleines bisschen Luxus zu einem vernünftigen Preis in einer guten Lage legen.

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    Summer

  • Travel Diary: Drei Tage Mallorca

    Vor ein paar Wochen ging es los – Mici und ich flogen gemeinsam in den wohlverdienten Kurzurlaub auf die wunderschöne Insel Mallorca. Ich war noch nie dort und ich muss sagen, auch wenn drei Tage viel zu kurz waren, um die Insel auch nur annähernd kennen zu lernen, habe ich sie doch sehr ins Herz geschlossen. Das war definitiv nicht das letzte Mal, dass ich die Insel besucht habe. Aber von Anfang an; Unser Wecker klingelte um kurz nach drei Uhr nachts/ morgens, da wir uns für den ersten Condor Flug am Tag entschieden hatten. Wir wollten so viel wie möglich vom ersten Tag haben und nahmen es in Kauf, unausgeschlafen in den Tag zu starten – schlafen können wir schließlich auch in der Sonne am Strand. Und das taten wir dann auch. Entweder sind wir wirklich alt geworden, oder so en früher Flug schlaucht doch ganz schön, so dass der Gedanke „dann haben wir ja den ganzen Tag“ vielleicht doch nicht mehr so greift. Glücklicherweise startete der Flug recht pünktlich und nach einem zweistündigen Flug und einer kurzen Taxifahrt zum Hotel, kamen wir bereits um neun herum in unserem Hotel an. Viel zu früh, da unser Zimmer erst ab 14:00 Uhr bezugsfertig war.

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    Das Hotel: Obwohl das Datum unseres Trips schon länger fest stand, kamen wir irgendwie nicht zur Potte und haben erst relativ Last Minute unser Hotel gebucht. Wir haben also nach einem Hotel im gehobenen Segment gesucht, das direkt am Strand war und vorzugsweise nur für Erwachsene war. Nicht falsch verstehen – ich liebe Kinderlachen und auch Geschrei gehört dazu, aber wenn man nur wenige Tage zum Entspannen hat, dann reicht es mir, dass ich mich über die „ich reserviere mir die besten 10 Liegen mit meinen Handtüchern, komme aber erst in fünf Stunden“- Fraktion aufrege (und darüber habe ich mich wirklich sehr viel geärgert!). Es war wider erwarten erstaunlich schwer, das passende Hotel zu finden. In der Hochsaison ist Mallorca nämlich ganz schön teuer und die meisten Hotels am Strand sehen aus wie Plattenbauten und sind nicht wirklich hübsch anzusehen. Klar schläft man eigentlich nur im Hotel, aber dennoch ist mir ein kleines bisschen Luxus in meinen Urlauben sehr wichtig. Dafür bin ich auch bereit etwas mehr zu zahlen. Entschieden haben wir uns letztendlich für das Pure Salt Garonda am Playa del Parma. Es ist das einzige 5 Sterne Hotel an diesem Strandabschnitt und wir haben viel erwartet. Die Lage ist für einen jungen Mallorca-Ersturlauber gar nicht so schlecht. Man ist ebenso schnell am Flughafen wie in der wunderschönen Hauptstadt Palma (mit der Bushaltestelle direkt vor der Tür) und man hat einen schönen und sauberen Strandabschnitt direkt auf der anderen Seite (wenn auch sehr voll). Das Hotel bietet kostenfreies WLAN an und man ist in der Nähe vom „Ballermann“, ohne den Lärm und die betrunkenen Menschen nonstop ertragen zu müssen. Allerdings habe ich für den bezahlten Preis deutlich mehr Luxus, mehr Style und ein größeres, geräumigeres Zimmer mit Minibar erwartet. Auch der Service entsprach nicht unbedingt meinen Erwartungen, auch wenn alle Mitarbeiter immer sehr freundlich waren. Das Zimmer an sich war sehr klein (für zwei Personen und zwei Koffer einfach zu klein) und nicht wirklich stylish eingerichtet – aber immerhin schön hell. Das Bad wiederum war wirklich hübsch und ansehlich. Wellness Area und Pool sind klein, aber fein. Positiv anzumerken war auch das Frühstück auf der Terrasse – der Frühstücksraum im inneren des Hotels ist aber sehr altbacken und passt so gar nicht zum Hotel. Allgemein hatte ich das Gefühl, dass man sich nicht ganz einig war, ob man modern oder doch etwas eingestaubt sein möchte. Wie gesagt, für den Preis, den wir bezahlt hatten, kann ich das Hotel nicht weiterempfehlen. Aber wer nicht auf etwas Luxus verzichten möchte, aber dennoch am Playa del Palma wohnen möchte, der kann sich das Hotel mal anschauen.

    IMG_4666Das Pure Salt Garonda von der Strandseite aus.
    IMG_4658Das Zimmer Richtung Garten – wirkt dank der Panoramaoption relativ geräumig. Ist es leider nicht.IMG_4673Der Außenpool. Klein aber fein.IMG_4657Der Innenpool im Wellness Bereich. Ebenfalls klein. Der Wellnessbereich ist aber nett gemacht mit Sauna, Whirlpool, Dampfbad und einem eiskalten Minipool zum abkühlen.

    Der Strand: Unser Hotel lag direkt am Playa del Palma, der längste und wohl auch berüchtigtste Strand von Mallorca. Wenn ich an Playa del Palma denke, dann sehe ich deutsche Partytouristen, Bier und betrunkene Menschen von meinen Augen. Dabei hat der sechs Kilometer lange Strandabschnitt, der nur wenige Kilometer von der Inselhauptstadt entfernt liegt, mehr als nur Bier und Party zu bieten. Beim abendlichen Spaziergang am Playa de Palma läuft man an stylischen Restaurants und Bars vorbei, an Clubs und Absteigen – man sieht die betrunkenen Musterpartypeople, aber auch Familien mit Kindern, Pärchen, die einen Liebesurlaub machen oder auch viele ältere Reisende. Was mich sehr positiv überrascht hat war die Sauberkeit. Der Strand ist einfach absolut sauber und das Wasser kristallklar. Das habe ich mir vor der Reise so überhaupt nicht vorstellen können. Klar, im Juli war der Strand sehr voll, aber man kann sich für 16€/ Tag zwei Liegen und einen Schirm ausleihen und dann hat man eigentlich seine Ruhe und bekommt nicht das Gefühl, dass man Seite an Seite mit den eingeölten Menschen liegt. Der Strand ist sicherlich nicht der schönste auf der Insel, aber mit Sicherheit der spannendste für junge Menschen, die diese Dinge gleichzeitig möchten: Stadt zum Bummeln und Shoppen, Strand zum Entspannen und Bräunen, Clubs und Bars zum Feiern und günstige Restaurants (aber auch exklusivere Restaurants). Perfekter Strandabschnitt also für den „Mallorca-Neuling“. Man merkt aber relativ schnell, dass Mallorca so viel schönere Buchten zu bieten hat, dass man automatisch im Urlaub schon beginnt, über weitere Trips auf die Insel nachzudenken. 

    IMG_4664Die Megaarena ist Mallorcas größte Partylocation – und das ist so gar nichts für mich….aktuell16Meine Lieblingstunika für Strandspaziergänge! Die trage ich am liebsten zu offenen Schuhen oder Heels, aber für den Strandspaziergang habe ich dann doch geschlossene Sneaker gewählt. Ein zum Verwechseln ähnliches Modell findet ihr hier bei Alba Moda.IMG_4672Der wunderschöne Sonnenuntergang am Strand.IMG_4665Durch und durch Sonnenanbeter.

    Die Haupstadt: Wir hatten drei volle Tage auf Mallorca. Die meiste Zeit verbrachten wir am Strand oder auch am Pool, um hart an einem schönen Teint zu arbeiten. Aber Palma ist ein Muss, wenn man auf der Insel ist. Daher konnten wir uns Hauptstadt natürlich nicht entgehen lassen. Bereits am ersten Abend sind wir mit dem Bus 25 (Palma Express, für gerade mal 1,50€ pro Kopf pro Strecke) nach Palma gefahren. Der Bus kommt zwischen 9 Uhr morgens und 21 Uhr alle 15 Minuten und man ist in etwa 15 Minuten direkt in der Innenstadt. Bus 15 hält zwar auch vor der Tür und fährt auch in die Stadt, aber da dieser Bus eine andere Strecke fährt und alle paar Meter stoppt, dauert die Fahrt wohl sehr viel länger. Mein Eindruck von Palma? Die Stadt ist einfach wunderschön! Ganz egal, wo man hingeht, diese Stadt ist wirklich einfach schön und strahlt einen ganz eigenen Charme aus. Am ersten Abend haben wir den Sonnenuntergang über den Hafen genossen, lecker zu Abend gegessen und sind mit einem Eis durch die Stadt gelaufen. Am nächsten Morgen sind wir dann relativ früh aufgestanden und wieder nach Palma reingefahren. Auf dem Plan standen die typischen Sehenswürdigkeiten – die Kathedrale ist wirklich sehr beeindruckend -, das Bummeln durch die Stadt, entspanntes Shoppen (unter anderem im schönsten Zara, das ich bisher gesehen habe und Uterque) und ein leckeres Mittagessen. Natürlich haben wir nicht alles gesehen und ich bin mir da sehr sicher, dass sowohl Mici als auch ich bald wieder mal nach Mallorca fliegen werden.

    aktuell15Kathedrale La SeuIMG_4671Kathedrale La SeuIMG_4660Placa de la Llotja.IMG_4662Sonnenuntergang, Blick Richtung Hafen.

    Der Travel Look: Zu guter Letzt wollte ich euch noch meinen Travel Look zeigen. Ich hadere oft mit der kühlen Temperatur im Flugzeug, vor allem dann, wenn ich weiß, dass die Temperatur am Zielort unheimlich hoch sein wird. Dann stehe ich oft vor der Frage: „Möchte ich lieber im Flugzeug frieren, am Zielort vor Hitze eingehen oder mir die Mühe machen, mich vor Ort umzuziehen?“ Glücklicherweise gibt es mittlerweile zwei Kleidungsstücke, die uns Frostbeutel das Leben etwas einfacher machen: Maxikleider/-röcke und Culottes! Die eignen sich perfekt als Teil des Reiseoutfits. Ich habe mich also für eine luftige Culotte, ein Camisole Top zur Jeansjacke und Adidas Superstars entschieden. Die wichtigsten Unterlagen wie Ausweis, Karten und Geld trage ich am liebsten in einer kleinen Umhängetasche (meine ist von Furla) direkt am Körper, so dass ich immer ein Auge drauf haben kann. 

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    Love,

    Summer