Nach einer erholsamen Nacht im Design Hotel Kompas Dubrovnik (Adriatic Luxury Hotels) und einem stärkenden Frühstück vom gut sortierten Frühstücks-Buffet, haderten wir etwas damit, das Hotel bei Regen zu verlassen und den geplanten Tagesausflug zu starten. Es war wirklich super windig, sehr grau und trist und teilweise goss es wie aus Eimern. Eigentlich der perfekte indoor Tag. Der Spa-Bereich, unser Zimmer mit Blick auf die ruhige Bucht, Room Service Essen und ein gutes Buch waren da sehr verlockend. Aber wir wollten keine Mimosen sein und sind trotz Regenwetter zu den folgenden Must-See Zielen rund um Dubrovnik aufgebrochen: Trsteno, Ston und Korčula.
Stop 1: Das Arboretum von Trsteno
Das Arboretum von Trsteno befindet sich etwa 18 Kilometer nordwestlich der Stadt Dubrovnik im Süden Kroatiens. Es ist das einzige Arboretum (botanischer Garten) an der östlichen Adria-Küste und enthält die älteste Sammlung exotischer Bäume und Pflanzen des Landes. So weit ich es richtig verstanden habe, gilt es sogar als das älteste Arboretum der Welt. Es stellt eine perfekte Mischung aus Kultur- und Naturerbe dar und ist definitiv einen Besuch wert! Gegründet wurde es übrigens von der Kroatischen Wissenschafts- und Kunstakademie auf dem Landgut der dubrovniker Adelsfamilien Gucetic-Gozze im Jahr 1948. Die dubrovniker Kapitäne brachten Pflanzen und Samen aus der ganzen Welt mit, die dann im Garten angepflanzt wurden. Umgeben von uralten Oliven- und Feigenbäumen, Zitronenbäumen und Palmen, von Lorbeer, Eukalyptus und Kakteen, die im Stile verschiedenster Jahrhunderte von Renaissance über Barock bis zur Romantik arrangiert wurden, findet man neben der Sommerresidenz auch viele schöne Aussichtspunkte und Pavillons, eine gut erhaltene Ölmühle, eine Kapelle und eine barocke Fontäne mit Neptun und Nymphen. Sehr beeindruckend und idyllisch, selbst im Regen. Eingefleischte Game Of Thrones Fans erkennen übrigens sofort, dass das Arboretum von Trsteno als Kulisse für die Sendung gedient hat – richtig? Herzlich willkommen in „Tyrells Garden“!
Stop 2: Ston
Hätte es nicht so stark geregnet, dann wären wir länger in Trsteno geblieben. Wir wären durch den ganzen Garten spaziert und hätten dann den Tagesausflug fortgesetzt, indem wir die Insel Lokrum besucht hätten (leider war die Insel im November für Touristen geschlossen). So entschlossen wir uns, weiter in Richtung Ston und Korčula zu fahren. Von Trsteno aus fährt man ca. eine halbe Stunde weiter nach Norden, bis man das kleine, mittelalterliche Städtchen Ston erreicht. Hier findet man die längste Steinmauer Europas. Mit einer länge von 5,5 Kilometern besitzt Ston die zweitgrößte, erhaltene Wehrmauer der Welt – nach der weltberühmten chinesischen Mauer, die mich übrigens immer wieder beeindruckt. Wir waren die einzigen Menschen weit und breit und es gab auch niemanden, der Tickets verkauft hätte – dennoch haben wir uns einen Weg zur Mauer gesucht und einen Mini-Spaziergang über die Mauer gewagt. Aber Vorsicht, die Mauer ist teilweise ganz schön steil und rutschig! In der Hauptsaison ist die süße kleine Stadt am Fuße der Mauer und auch die Mauer selbst etwas belebter und durch Erzählungen weiß ich, dass das bunte Treiben dort sehr charmant ist. Außerdem kann man hier supergünstig und lecker frische Meeresfrüchte essen. Weitere To Do’s in Ston sind: die Festung von Ston, die Salzgärten, das Franziskanerkloster und die Nikolauskirche von 1347, das Rathaus von Ston und für Austernliebhaber ist die Austernzucht vor Mali Ston auch einen Besuch wert. Die Austern und Muscheln hier zählen nämlich zu den Besten des Landes!
Stop 3: Über Orebić nach Korčula
Das war vielleicht eine beschwerliche Reise bei dem Mistwetter! Die Fahrt von Ston nach Korčula zieht sich bei schlechtem Wetter doch leider sehr. Trotzdem ist das eine wunderschöne Route. Vor einiger Zeit gab es einen großen Waldbrand und an dieser Stelle sieht es im Zusammenspiel mit den tief hängenden Wolken und Nebel nicht nur sehr beeindruckend, sondern auch etwas gruselig aus. Kennt ihr das Spiel bzw. den Film Silent Hill? So in etwa hat sich das angefühlt. Alle Pflanzen sind komplett abgebrannt und eine dicke Schicht von Asche legt sich über die weitläufig niedergebrannten Stellen. Faszinierend und gruselig zugleich! Von dieser Route aus erreicht man zuerst die Stadt Orebić. Von hier aus kann man mit nicht allzu viel Geld mit der Fähre rüber auf die Insel Korčula fahren. Die beiden größten Städte auf der Insel sind die gleichnamige Stadt Korčula und die Hafenstadt Vela Luka. Beide Orte sind sehr beliebt bei Kroatien-Urlauber. Wir haben uns für die Stadt Korčula entschieden und ich wurde nicht enttäuscht. Diese Stadt gilt als eine der schönsten Städte in Dalmatien, wenn nicht sogar ganz Kroatiens und wird wegen ihrer Stadtmauer auch oft als „Klein Dubrovnik“ bezeichnet. Besonders die Altstadt mit ihren engen Gassen und den idyllischen Restaurants hat es mir sehr angetan. Laut den Einheimischen wurde übrigens der berühmte Entdecker Marco Polo im Jahre 1254 in Korčula geboren. Das Familienhaus mit dem Turm ist bis heute sehr gut erhalten und ist ein Must-See für kleine und große Abenteurer. Gegen eine kleine Gebühr kann man auch hoch auf den Turm. Von dort aus soll man eine traumhafte Aussicht haben. Die Stadt Korčula kann aber nicht nur Kunst, Kultur und Geschichte. Sie kann auch Strand! Durch ihre Lage wird sie nämlich ständig von der Meeresströmung des Peljesackanal „umspült“, was zur Folge hat, dass praktisch überall im Bereich der Stadt beste Wasserqualität zum Baden vorhanden ist – und das selbst in der Nähe des Hafens. Klingt gut oder? Eine perfekte Stadt also für Kunst-, Kultur-, Geschichts- und Badeurlaubliebhaber.
Ich würde euch raten, mindestens eine Nacht hier zu bleiben und die Insel zu genießen, bevor ihr entweder weiter nach Split fahrt oder auch zurück nach Dubrovnik. Das ist sehr viel entspannter und man kann sich etwas mehr Zeit auf der Hinfahrt lassen und auch Ston und Orebić in vollen Zügen genießen.
Love,
Summer