• Zwei Steamer im Test: Philips STH3020/10 VS Kexi H2

    Vor zwei Jahren habe ich beschlossen, dass ich nie wieder bügeln möchte. Bügeln bereitet mir einfach null Freude, ist super lästig und platzaufwendig. Also musste ein Steamer her.

    Rückblickend: mein Fehlkauf vor zwei Jahren – der Steamery Cirrus no. 2

    Design über Funktionalität – so habe ich mich 2019 für den Steamery Cirrus no. 2 Steamer entschieden. Ein Steamer mit einer tollen, breiten Dampffläche, einem sehr kleinen Wasserbehälter (83ml) ohne Einsicht, keinen An- und Ausknopf, aber dafür in einem wunderschönen Design. Mir war es völlig egal, dass er preislich deutlich über alle anderen Steamer lag. Heute würde ich ihn nicht noch mal kaufen. Ich erkläre euch wieso: Die ersten paar Monate waren top, aber dann ließ das Gerät nach. Der Wasserbehälter saß bereits nach dem ersten halben Jahr nicht mehr ganz so gut (vielleicht durch die Hitze verzogen??) und es lief dann bei jeder Nutzung Wasser aus dem Gerät auf die Hände oder tropfte auf den Boden. Abgesehen davon musste man immer raten, ob sich noch Wasser im Behälter befindet oder nicht. Einen An-und Ausknopf gab nicht, geschweige denn verschiedene Dampfoptionen. Noch ein paar Monate später kam der Dampf nicht mehr aus allen dafür vorhergesehenen Löchern (obwohl ich das Gerät zwischendrin mit Essig entkalkt hatte) und vor kurzem ist dann auch der Plastikstöpsel zum Verschließen des Wasserbehälters kaputt gegangen. Je länger ich ihn also hatte, desto weniger konnte ich ihn weiterempfehlen und der kaputte Plastikstöpsel hat das Eimer zum Überlaufen gebracht: ich brauche einen neuen Steamer und dieses Mal sch… komplett auf das Design! Long Story Short: das ist mir nicht ganz gelungen. Nach kurzer Recherche habe ich mir zwei Steamer bestellt, um sie miteinander zu vergleichen.

    Warum überhaupt steamen? Wozu soll das gut sein?

    Es gibt einige gute Gründe, weshalb man seine Kleidungsstücke lieber steamen sollte, auch wenn das etwas zeitaufwendiger ist. Ein Steamer verfügt über einen Wassertank, den man am besten mit destilliertem oder sehr kalkarmen Wasser befüllt. Das Wasser kondensiert, sobald man es erhitzt. Der entstandene Wasserdampf wird dann vom Steamer mit Druck auf die Kleidung gepresst. Die Fasern der Kleidungsstücke werden somit aufgeweicht und wieder in ihre Ursprungsform zurückgebracht. So verschwinden Falten und der Stoff wird schonend wieder schön glatt. Beide Steamer werben zum Beispiel damit, dass sie so sanft sind, dass man mit ihnen sogar Seide damit bearbeiten kann. Aus meiner Erfahrung heraus kann ich bestätigen, dass das nicht nur wirklich gut für Seide funktioniert, sondern auch für Stoffe jeglicher Art, inkl. Leinen. Außerdem benutze ich den Steamer auch gerne mal für Kleidungsstücke, um sie aufzufrischen, eventuelle Gerüche zu neutralisieren oder sie zu desinfizieren, ohne sie gleich in die Waschmaschine (zum Beispiel Kaschmir und Wolle, die sollten besser nicht zu oft gewaschen werden) geben zu müssen. Das hält die Kleidungsstücke länger am leben und ist gut für die Umwelt.

    Erster Eindruck

    Nach kurzer Recherche habe ich zum einen den Philips STH3020/10 Steamer und zum anderen den Kexi H2 Travel Garment Steamer zur Auswahl bestellt. Ok, Philips, eine der bekanntesten Marken für Haushaltsgeräte kennt man ja, aber Kexi? Kexi was?? Von der Marke habe ich zuvor auch noch nie etwas gehört. Das Impressum der Seite verrät, dass Kexi eine mir nicht bekannte Marke aus China ist (ich muss jedoch sagen, dass mich deren Produkte super an Xiaomi erinnern). Vertrieben werden die Produkte zum Beispiel über Amazon.

    Die Instagram-Seite sieht so weit ganz gut aus , die wenigen Influencer*innen, die auf der Seite zu sehen sind sagen mir nichts, aber das ist ok so. Mittlerweile vertraue ich Unternehmen gefühlt weniger, je mehr sie mit großen Influencern zusammen arbeiten – denn für eine große 4- oder 5-stellige Gage erzählt man der lieben Welt ja gerne so einiges, nicht?

    Preislich liegen beide Steamer bei 49,99€. Sie liegen beide gut in der Hand. Das Philips Gerät fühlt sich nach einfachem Plastik an und das Kexi H2 etwas luxuriöser durch die leichte Gummierung. Beide Geräte kommen mit einem Reisebeutel, wobei der von Kexi hochwertiger wirkt. Mehr für den Preis bekommt man nach dem ersten Blick also für den Underdog Kexi H2. Hier gibt es on top eine praktischen Ablage inklusive Hitzeschutz aus Silikon. Der An- und Ausknopf sowie der Dampfknopf vom Philips Gerät befinden sich auf der Innenseite vom Haltegriff, während die Knöpfe vom Kexi Gerät sich auf der Außenseite des Griffes befinden. Die Dampffläche vom Philips ist größer, während die von Kexi etwas kleiner und rundlicher ist. Beide Geräte lassen sich falten und somit gut verstauen oder auf Reisen mitnehmen. Ebenso sieht man bei beiden Geräten, ob sich noch genug Wasser im Wassertank befindet – sehr praktisch, nachdem ich das beim Steamery immer erraten musste.

    Für welches Gerät würde ich mich nach dem ersten Eindruck entscheiden?

    Mein erster Eindruck von beiden Geräten ist wirklich gut. Beide sehen vom Design her ganz gut aus und sie liegen gut in der Hand. Der Kexi H2 ist um 140g leichter, was mit vollem Wassertank ein Vorteil sein könnte. Denn laut Herstellerangaben würde der Philips mit vollem Wassertank knapp über einen Kilo wiegen und der Hexi „nur“ 900g. Ich tendiere nach dem ersten Fühlen und Gucken zum Kexi H2 Steamer, weil das Gesamtpaket hier sich etwas hochwertiger anfühlt. Im nächsten Schritt werde ich jedoch beide Produkte dem Praxis-Test unterziehen und euch dann meine Erfahrung und auch meine endgültige Wahl mitteilen.

    Wo kann man die Geräte kaufen?

    Hier könnt ihr den Kexi H2 Garment Steamer kaufen (es gibt ihn übrigens in 3 tollen Farben) und hier den Philips STH3020/10. Wer übrigens nur einen kleinen Begleiter für zwischendrin oder nur für den Urlaub sucht, der kann sich den Philips STH3000/20 anschauen. Das ist quasi der kleine Bruder von dem Modell, das ich mir zum Testen bestellt habe – der einzige Unterschied ist der etwas kleinere Wassertank mit 100ml statt 120ml (und somit die Größe). Der kostet nur 34,99€ und ein kleiner Tipp: wer direkt über die Philips Webseite bestellt (die Produkte habe ich euch oben verlinkt), bekommt einen 10€ Rabattcode für Erstbestellungen über 30€.

    Technische Vergleiche

    Bevor es weiter geht, habe ich euch hier die wichtigsten technischen Daten zusammengesucht. So könnt ihr euch schnell einen Überblick dazu verschaffen und Vergleiche anstellen.

    Philips STH3020/10 Tragbarer SteamerKexi H2 Travel Garment Steamer
    Power1000 W1200 W
    Spannung220 V220/ 230 V
    Betriebsbereit in…30 Sekunden40 Sekunden
    Wasserbehälter120ml140ml
    Dampfmenge20g/Min25g/Min
    Gewicht900g760g
    Kabellänge2m1,9m
    Preis49,99€ (10€ Rabattcode bei Newsletteranmeldung auf Philips)49,99€ (via Amazon, Special Deals möglich)

    Die Steamer im Praxis-Test

    Puh, das wird jetzt schwierig – vorab: ich finde beide Geräte wirklich gut (beide Geräte sind übrigens eindeutig besser als der Steamery Cirrus No. 2), aber beide Geräte haben ihre Vor- und Nachteile, wobei die Nachteile beider Geräte nicht wirklich ausschlaggebend sind. Here we go:

    Der Philips STH 3020/10 ist super einfach zu handhaben und total selbsterklärend. Einfach in die Steckdose stecken, anschalten und wenn das rote Licht oben auf dem Gerät aufleuchtet, dann ist er einsatzbereit. Mir ist das Gerät trotz des Gewichtes jetzt nicht wie gefürchtet als zu schwer erschienen. Er heizt sich sehr schnell auf und der Dampf sorgt dafür, dass die Kleidungsstücke innerhalb kürzester Zeit glatt werden.

    Wie bei allen Steamer sollte man jedoch nicht erwarten, dass das Ergebnis zu 100% wie nach dem Bügeln aussieht. Es sei denn, man ist vorbereitet und hat entsprechende Hitzeschutz-Handschuhe an, so dass man die Kleidungsstücke ordentlich beim Steamen halten/ zurechtziehen kann.

    Das Ergebnis empfinde ich als top. Allerdings stört es mich ein bisschen, dass man den Dampfknopf beim Steamen die ganze Zeit halten muss, aber das ist Geschmackssache. Das größte Kontra für den Philips ist für mich tatsächlich ein fehlender Ablage-Pod. Ich weiß nie, wo ich das heiße Gerät hinlegen soll, wenn ich zwischendrin die fertigen Kleidungsstücke wegpacke und neue hole. Sonst ist das Gerät mit 49,99€ (und wie weiter oben beschrieben mit Rabattcode bei Newsletteranmeldung dann für 39,99€) ein absolutes Top-Produkt.

    Der Philips STH3020/10

    An dieser Baumwollbluse habe ich den Philips Steamer getestet – auf dem rechten Bild ist die linke Seite der Bluse gesteamed worden.

    Der Kexi H2

    Der Kexi H2 ist vor dem ersten Gebrauch nicht ganz so selbsterklärend. Nachdem ich es auf eigene Faust versucht habe, musste ich dann doch noch mal kurz in die Gebrauchsanleitung schauen. Aber einmal das kleine 1×1 dazu gelesen, ist auch dieses Gerät sehr einfach zu handhaben. Nachdem man das Gerät an den Strom geschaltet hat, leuchtet hier das rote Licht auf, welches bedeutet, dass das Gerät nun im Standby Modus ist. Die Teflon-Schicht wird somit nicht erhitzt. Wenn man 2 Sekunden auf den Anschaltknopf drückt, so blinkt das Licht nun weiß und wenn das Licht durchgehend weiß bleibt, dann ist das Gerät einsatzbereit. Die eher ungewöhnlich Regentropfen-Form der Platte sorgt dafür, dass man ganz bequem auch die Bereiche um Knöpfe und co. steamen kann. Was mir an diesem Gerät gut gefällt ist, dass es drei Stufen zur Auswahl hat. Bei der ersten Stufe erzeugt das Gerät keinen Dampf, so kann man mit der erhitzten Platte kleinere Bereiche „bügeln“. Bei der zweiten Stufe wird so viel Dampf erzeugt, so dass man emfindliche Stoffe gut steamen kann und bei der dritten Stufe wird sehr viel Dampf erzeugt, so dass man zum Beispiel dickere Blazer und vor allem Wolle oder Kaschmir steamen kann. Im Gegensatz zum Philips STH 3020/10 hat der Kexi H2 einen Ablage-Pod. Hier muss man sich die Frage „wohin mit dem heißen Ding zwischendrin“ nicht mehr stellen und man kann zwischendrin auch kurz etwas anderes erledigen, oder fertige Kleidungsstücke weghängen und neue holen (ähm, aber wenn Kinder oder Tiere im Haushalt sind, dann versteht sich das von selbst, dass man dennoch aufpassen muss, gelle?). Der Preis von 49,99€ inkl. Prime-Versand für Prime Mitglieder über Amazon empfinde ich als fair.

    Diese Leinenbluse wurde mit dem Kexi H2 gesteamed. Das Ergebnis ist super.

    Fazit

    Ich kann beide Steamer empfehlen – beide sind gut und gehören dazu zu den Produkten, bei denen nicht komplett am Design gespart wurde. Wer auf Nummer sicher gehen möchte und für einen kleinen Preis (10€ Rabattcode nicht vergessen) ein simples, aber qualitativ gutes Gerät haben möchte, dem empfehle ich den Philips Steamer. Wer ein kleines bisschen mehr Wert auf Design, Haptik und den Ablage-Pod legt, für den ist der Steamer von Kexi perfekt. Ich habe mich nach diesem Test für den Kexi H2 entschieden, obwohl ich glaube, dass der von Philips sogar ein klitzekleines bisschen besser glättet. Ich weiß also nicht, ob meine Wahl die richtige ist, das kann ich euch in einem Update zu einem späteren Zeitpunkt erzählen. Sollte sich diese Wahl als die falsche erweisen, werde ich ohne zu überlegen den Philips nachkaufen.

    Wer auf Nummer sicher gehen möchte, dem empfehle ich den Philips Steamer! Wer doch etwas mehr Wert auf Design, Haptik und co. legt, der freut sich über den Kexi H2 Steamer.

    Mich würde jetzt interessieren, ob ihr gerne bügelt oder ob ihr auch schon zu einem Steamer gewechselt seid? Welchen habt ihr und seid ihr zufrieden damit? Für welchen der beiden vorgestellten Steamer hättet ihr euch an meiner Stelle entschieden? Schreibt es mir gerne in die Kommentare!

    Kleines Update nach mehrmaligem Nutzen des Kexi H2 Steamers

    Ich bin auch nach mehrmaligem Nutzen weiterhin sehr zufrieden mit meiner Wahl. Die Kleidungsstücke werden schön glatt, dünne Stoffe natürlich um einiges schneller als dickere Blazer etc. – aber das ist bei anderen kleinen Steamer nicht anders. Beachtet bitte, dass das Gerät wirklich sehr heißen Dampf in alle Richtungen heraus spuckt – also bitte vorsichtig sein oder Hitzeschutzhandschuhe tragen. Durch die extreme Hitze auf Stufe drei habe ich das Gefühl, dass man damit seine Wintergarderobe von eventuellen Lagerungsgerüche über den Sommer oder auch möglichen Bakterien befreien kann, um sie wieder Winterfit zu machen. Die Ablage stellt sich als sehr praktisch heraus – nicht nur, um zwischendrin mal eine Ablage zu haben, sondern auch um das Gerät nach dem Nutzen abkühlen zu lassen oder beim Auffüllen des Wassertanks. Ich kann aber auch weiterhin jedem den Philips Steamer empfehlen. Für die beim Philips Gerät gesparten 10€ könnt ihr euch zum Beispiel eine Hitzeschutzmatte kaufen (zum Beispiel hier in grau, in rosa oder türkis oder hier etwas schmaler in mintgrün), welche ihr auch für euer Glätteisen oder Lockenstab nutzen könntet. So wäre das Ablageproblem zumindest behoben.

    Love,

    Summer