• Hotelreview: Das historische Schlosshotel Kronberg

    Vor einiger Zeit ging es für mich zu einem Luxusreisebloggertreffen in das wunderschöne Schlosshotel Kronberg. Bisher kannte ich persönlich nur Fashion-Blogger und muss leider gestehen, dass ich mich nach 6 Jahren Bloggen einfach nicht mehr zu 100% mit der Fashion-Blogger Gruppe identifizieren kann, obwohl mir Fashion noch genau so viel Spaß macht wie damals. Mein Leben hat sich seit dem stark verändert und dementsprechend haben sich natürlich auch die Themen auf meinem Blog verändert. Im Zuge des Luxusreisebloggertreffens bekam ich also die Möglichkeit, nicht nur die Agentur Lobster Experience, sondern auch die Organisatorinnen Anja Beckmann und Janett Schindler, sowie viele weitere Reise-Blogger bei spannenden Vorträgen zum Thema „Luxusreisen“ kennen zu lernen – herzlichen Dank dafür! Neben den interessanten Gesprächen, Vorträgen und Menschen, bekamen wir zudem die Möglichkeit, auch das historische Schlosshotel Kronberg selbst näher kennen zu lernen, das ich euch in meinem heutigen Posting vorstellen möchte.

    Schlosshotel Kronberg, Hainstraße 25, 61476 Kronberg im Taunus.

    Ich kann mich noch sehr gut an den 26. September erinnern. Das war der Montag nach meinem China-Urlaub, der erste Arbeitstag nach einem wundervollen, aber auch anstrengendem Urlaub also. Dieser begann mit vielen Mails und Meetings, aber vor allem mit einer sich ankündigenden Erkältung. Nachdem ich also nach Feierabend mit Halsschmerzen und super abgehetzt mit der S-Bahn in Kronberg am Bahnhof ankam, habe ich mich natürlich sehr über den freundlichen und warmherzigen Empfang am Gleis gefreut. Oft steht und fällt der Gesamteindruck vom Hotel mit der begrüßung/ dem Check-In und wenn der erste Eindruck nicht sehr positiv ist, dann hat man es als Hotel viel schwerer, den Gast wieder vom Gegenteil zu überzeugen. Aber ein freundliches Gesicht, eine schicke Mercedes Limousine mit Burmester Anlage, eine kurze Fahrt hoch zum Hotel: und ich fühlte mich bereits etwas entspannter, aber vor allem gut aufgehoben. Wenn man durch das große Tor fährt und einer kurzen Strecke das Hotel dann zum ersten Mal sieht, dann stockt einem kurz der Atem. Ein wirklich beeindruckendes Anwesen inmitten einer riesigen Parklandschaft – und die Lobby erst! Beim Betreten des Hotels kommt man aus dem Staunen gar nicht mehr heraus! Überall entdeckt man Kunstobjekte, Gemälde, Stuckdecken, Kronleuchter – zwischenzeitlich wusste ich gar nicht, wohin ich zuerst schauen sollte! Wie kann die Lobby so voller interessanten Reliquien sein, aber dennoch so wunderbar harmonisch und gar nicht überladen aussehen? Das war mir ein echtes Rätsel. Auch der Check-In an sich verlief reibungslos. Höfliche Mitarbeiter, die zum richtigen Zeitpunkt den richtigen Witz machten und zack war das Eis gebrochen und man fühlte sich angekommen.

    Apropos „ankommen“: Gäste, die eine Suite gebucht haben müssen gar nicht in der Lobby warten, bis sie eingecheckt werden. Sie werden nämlich direkt zur Suite gebracht, und dort eingecheckt – da fällt einem das Ankommen wahrscheinlich noch leichter. Damit nicht genug, der private Check-In soll bleibenden Eindruck hinterlassen, daher wird an der Bar in der Suite während des Eincheckens der Lieblingsdrink des Gastes gemixt. So startet man doch gerne in den Urlaub.

    Nachdem einchecken war ich kurz auf dem Zimmer und habe mich sehr über den Willkommens-Brief und einen frischen Obstteller gefreut. Der erste Eindruck vom Zimmer selbst war ebenfalls sehr positiv. Denn als hätten sie gewusst, dass mich die Farbe „rosa“ glücklich macht, bekam ich ein liebevoll in rosa eingerichtetes Zimmer zugeteilt. Stellt euch mal vor, in diesem Hotel gleicht kein Zimmer dem anderen! Aber jedes Zimmer ist in sich durchdacht und abgestimmt. Die verschiedenen Grundrisse werden optimal genutzt und bieten den Gästen Komfort und ausreichend Platz. Für das Konzept und die Einrichtung der neuen Zimmer wurde übrigens die renommierte Innenarchitektin Nina Campbell engagiert. Ihr stilvolles Design zeichnet sich durch exklusive Stoffe, Polster und Teppiche in ganzheitlichen Farb- und Raumkonzepten aus und ist ganz klar und deutlich in den neuen Zimmern zu erkennen. Nachdem ich mir einen ersten Eindruck der Zimmer gemacht hatte und mich kurz frisch machen konnte, habe ich auch schon direkt den wunderschönen Veranstaltungsraum aufgesucht, in dem die angekündigten Vorträge präsentiert wurden, da ich diese auf gar keinen Fall verpassen wollte.

    Das besondere am Schlosshotel Kronberg ist, dass man sich in eine andere Zeit versetzt fühlt, ohne jedoch auf den Luxus und die Annehmlichkeiten von heute verzichten zu müssen. Hinter der gut erhaltenen historischen Fassade, ist das Hotel nämlich super modern und bietet den Gästen alles, was sie sich wünschen.

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    Nach den wirklich interessanten Vorträgen wurden wir von Herr Frank Zimmermann, dem charismatischen Hoteldirektor des Hauses und Herr Dr. Rüdiger Jacobs, dem hauseigenen Historiker, durch das geschichtsträchtige Hotel geführt. Es ist der Wahnsinn: dieses Hotel ist „Geschichte zum Anfassen“ pur! Während ich die Unterrichtsstunden in Geschichte damals als unheimlich langweilig und trocken empfand, so habe ich mich hier richtig über die Hotelführung gefreut und diese voll und ganz genossen – und das nicht nur, weil wir an den einzelnen Stationen auch kulinarisch vom Hotel-Team verwöhnt wurden. Herr Dr. Jacobs schaffte es einfach, die Geschichte lebendig und spielerisch an den Mann zu bringen. Seine Begeisterung für das Haus und die Geschichte selbst war so wunderbar ansteckend, man konnte gar nicht anders, als an seinen Lippen zu hängen! Ich glaube, ich habe selten einen Menschen gesehen, der so viel zu erzählen hatte und dies mit solch einer Leidenschaft tat. Mit ihm zusammen ging die kulinarische Schlossführung gefühlt leider viel zu schnell vorbei und ich hätte gerne noch so viel mehr über diesen Ort erfahren.

    Im Schlosshotel Kronberg erlebt man die Geschichte. Man lebt regelrecht darin – hier kann man Geschichte wirklich anfassen.

    An dieser Stelle möchte ich einen winzigen geschichtlicher Exkurs mit euch teilen: Das Schlosshotel wurde 1893 nach den Wünschen und Vorstellungen von Victoria Kaiserin Friedrich, damals als Schloss Friedrichshof errichtet. Sie ließ sich das Schloss getreu ihrer Herkunft im viktorianischen Stile einrichten. Bis 1901 lebte sie selbst im Schloss und machte es mit ihrem Charme und ihrer Lebenseinstellung zu einem besonderen Ort der Gastfreundschaft. Die ihr würdigen Gäste mussten als Tradition damals bei ihrer Ankunft im Schlosshotel erst einmal einen Baum pflanzen. Tolles Gastgeschenk und eine tolle Erinnerung! Ich hätte an dieser Stelle sehr gerne noch gewusst, wer damals alles ein Bäumchen in dem weitläufigen Park (und heute auch Golfplatz) pflanzen durfte – aber das werde ich bei Gelegenheit noch heraus finden. 

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    Herr Dr. Jacobs erklärte uns im Laufe des Abends noch den Unterschied zwischen Damentreppen und Herrentreppen, klärte uns über die verschiedenen Wappen auf, pickte sich Kunstobjekte heraus, die er uns erläuterte und erzählte von den hochrangigen Gästen, die vor Ewigkeiten genau dort gesessen hatten, wo wir genau in dem Augenblick saßen. Beeindruckend einfach! Dass Geschichte mal so interessant werden könnte und ich lieber noch ein paar Geschichten von einem Historiker hören wollte, statt mich in die Badewanne meines Luxuszimmers zu legen und mir ein Schaumbad zu gönnen, das hätte ich mir auch nicht erträumt. Wer sich jetzt nach meinem Schwärmen selbst von den Skills von Hr. Dr. Jacobs überzeugen möchte, der kann dies übrigens an jedem 2. und 4. Wochenende eines Monats tun. Das Schlosshotel bietet dann nicht nur den eigenen Gästen, sondern auch den externen Besucher eine historische Führung durch das Schlosshotel Kronberg mit Frau Dr. Astrid Jacobs und Herr Dr. Rüdiger Jacobs. Weitere Informationen dazu findet ihr hier.

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    Nach vielen neuen Eindrücken, einem tollen Menü und interessanten Gesprächen habe ich mich nach einem anstrengenden Tag gegen elf Uhr von der restlichen Gruppe verabschiedet und mich auf meinen wohlverdienten Feierabend gefreut. Nach einer wohltuenden warmen Dusche habe ich mich in das unheimlich bequeme Bett fallen lassen und den Abend und die Erzählungen noch ein mal Revue passieren lassen. Zwischen den wirren Gedanken kurz vor dem Einschlafen kam ich immer wieder zu dem Ergebnis, dass dieses Hotel eine wunderbare Location für eine Märchenhochzeit wäre. Mit einem 1A Service, einer traumhaften Kulisse, kulinarischen Highlights unter der Hand vom Küchenchef Jörg Lawerenz und einer hauseigenen Wedding Planerin, Frau Johanna Stams, kann man hier mit dem richtigen Budget vermutlich spielend leicht eine Traumhochzeit auf die Beine stellen. Seit die eigenen Mädels nun nach und nach alle unter die Haube kommen, man selbst natürlich in näherer Zukunft auch vor der Hochzeitsfrage stehen wird und Mici und ich dazu noch angefangen haben, gemeinsam Hochzeiten zu fotografieren, ist das Thema natürlich allgegenwärtig. Und mit dem praktischen Gedanken, dass bei einer Schlossführung mit Hr. Dr. Jacobs sich garantiert kein Gast langweilen wird, wenn sich das Brautpaar mal so eben für die nächsten paar Stunden zum Foto-Shooting verabschiedet, bin ich dann auch eingeschlafen und habe die absolute Stille der Umgebung genossen.

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    Leider war die Nacht viel zu kurz und ich kam nicht in den Genuss des Frühstücksbuffets, da ich das Hotel sehr früh verlassen musste, um wieder pünktlich auf der Arbeit zu erscheinen. Aber nichtsdestotrotz habe ich die kurze Auszeit im Schlosshotel Kronberg sehr genossen und möchte mich herzlichst bei allen Beteiligten bedanken, die dafür gesorgt haben, dass es ein rundum erstklassiges Event geworden ist.

    Love,

    Summer

  • Tipp: Fossil Aktion bis 23. Oktober 2016 im Galeria Kaufhof auf der Zeil, Frankfurt am Main

    Ich liebe personalisierte Dinge und würde so gut wie alles personalisieren lassen, wenn das ginge. Und ich liebe schöne Zitate.Für mich also eine super Sache, dass Fossil aktuell folgende Aktion in Frankfurt am Main anbietet:

    Bis Sonntag dem 23. Oktober 2016 (hallo verkaufsoffener Sonntag!) habt ihr die Möglichkeit, beim Kauf einer Fossil Uhr im Galeria Kaufhof auf der Zeil, diese direkt vor Ort kostenlos gravieren zu lassen. Als extra Goodie erhaltet ihr noch ein Wechselband zu eurer Uhr gratis dazu. Somit habt ihr gefühlt quasi zwei Uhren auf einem Schlag!

    Aber keine Sorge, solltet ihr es in den kommenden Tagen nicht in die Innenstadt schaffen, so könnt ihr eure Fossil Uhr natürlich auch direkt in allen Fossil Stores deutschlandweit, sowie auch online kostenlos gravieren lassen (nur das Wechselarmband gibt es dann leider nicht gratis dazu). Übrigens gilt das auch für Schmuck und Lederprodukte wie Portemonnaies und Taschen, die kann man sich nämlich auch gravieren/ prägen lassen.

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    Ich finde ja, dass Uhren perfekte Geschenke für die Liebsten sind. Für mich steht die Uhr nämlich für die gemeinsame Zeit, die man miteinander verbracht hat, aber auch vor allem für die Zeit, die man noch miteinander verbringen wird. Sie erinnert uns daran, dass die Zeit schnell vergeht und wir jede Sekunde sinnvoll nutzen sollten. In jedem Fall also ein tolles Geschenk – und ein noch tolleres Geschenk, wenn sie personalisiert ist. Der Spruch auf der Rückseite der Uhr weckt Erinnerungen und gehört ganz alleine dir und der beschenkten Person. Das Gravieren geht echt super schnell – bei meinem Armband hat es nicht mal eine Minute gedauert. Man kann sowohl vor Ort als auch online zwischen 5 verschiedene Typos wählen. So ist sowohl etwas für den klassischen Typ, als auch für den modernen was dabei. Ich habe mich bei beiden Gravierungen für die Schriftart „Contemporary“ entschieden, weil ich das „cleane“ sehr schön finde. Nun kommt der schwierige Teil der Personalisierung: welchen Spruch nimmt man? Kurz und Prägnant muss er sein! Wirklich nicht einfach… Zur Auswahl standen natürlich unter anderem auch Sachen wie „#muse“, „Muse.“, „bossy“ oder auch „Girlboss.“, aber irgendwie fand ich das doch etwas affig, sich selbst sowas gravieren zu lassen – das muss man geschenkt bekommen, oder? Für die Gravur meiner Uhr habe ich mich also letztendlich für drei Wörter entschieden: „Porcelain. Ivory. Steel.“ Abgeguckt habe ich es mir von Game of Thrones, was mir ein kleines bisschen peinlich ist. Aber: ich liebe diese Serie einfach und kann es kaum noch erwarten, bis die neue Staffel endlich ausgestrahlt wird. Diese drei besagten Wörter also beschreiben die Entwicklung der Rolle „Sanza Stark“ von Game of Thrones – und auch wenn ich mich so gar nicht mit ihr identifizieren kann, so finde ich doch, dass diese drei Wörter eine perfekte Frau für beschreibt. Das möchte ich mir gerne unbewusst immer vor Augen halten und habe mich daher für diese Gravur entschieden. Des Weiteren habe ich mir gestern vor Ort von den zwei netten Promo-Mädels auch das roséfarbene Armband personalisieren lassen. Hier habe ich ganz kitschig die Initialen von meinem Freund und mir genommen und bin sehr glücklich damit. Ich glaube aber auch, dass es hier mit einem Spruch schwierig geworden wäre, da das Armband einfach nicht all zu viel Platz bietet. Namen, Initialen oder auch Jahrestage sind hier wahrscheinlich sinnvoller. Falls ihr also noch auf der Suche nach einem Geschenk für eure Liebsten seid, dann schaut auf jeden Fall mal hier bei Fossil vorbei.

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    Was oder welchen kurzen, aber prägnanten Spruch würdet ihr euch denn auf die Uhr gravieren lassen? Hinterlasst mir doch gerne einen Kommentar.

    Love,

    Summer

    In Kooperation mit Fossil.

     

  • Outfit: Haremshose.

    Heute habe ich seit längerem mal wieder ein Outfit für euch – das ist in letzter Zeit doch etwas seltener geworden, soll aber weiterhin natürlich auf dem Blog vertreten sein. Hauptdarsteller dieses Looks ist die etwas schickere, rosa „Haremshose“ in Satinoptik von Zara. Wenn sie unten an den Knöcheln etwas enger wäre, dann wäre sie einfach perfekt in meinen Augen. Leider ist sie an den Knöcheln für meinen Geschmack einen Ticken zu breit, was normalsterbliche Menschen etwas unvorteilhaft wirken lässt. Das soll aber mich und jeden anderen normalsterblichen nicht davon abhalten, sie zu tragen. Denn sie ist einfach unheimlich bequem und die perfekte Symbiose aus „chic“ und „super lässig“. Tagsüber kombiniere ich sie am liebsten zu weißen Sneakern (mich nervt das unheimlich, dass man auf den Bildern die Socken sieht – das kann ich gar nicht abhaben und achte normalerweise sehr penibel darauf, dass man bei Sneakern keinen Socken sieht, das ist schon fast ein kleiner Tick geworden), einem weißen T-Shirt und dem lässigen Mantel – zum Ausgehen würde ich die Sneaker gegen silberne Heels und das weiße Shirt gegen ein Cami-Top mit silbernen Pailetten tauschen. Silber, weil es nicht nur perfekt zu rosa passt, sondern auch, weil es einfach ein Eyecatcher ist. Außerdem habe ich in den letzten Jahren eine echte Schwäche für die Farbkombination rosa zu silber/ grau entwickelt (übrigens gilt die Schwäche auch für rosa zu navy, rosa zu weinrot…). Deswegen konnte ich für den Look tagsüber auch nicht komplett auf silber/grau verzichten und habe zu meiner verspiegelten silber-grauen Sonnenbrille gegriffen.

    Wie gefallen euch denn Haremshosen? Sollten sie eurer Meinung nach nur zum zu Hause gammeln getragen werden, oder doch auch etwas schicker?

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    Hier findet ihr ähnliche Mäntel:

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    Und hier Haremshosen:

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    Weiße Sneaker gibt hier ab 26€:

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    Summer

  • Traveldiary: Hangzhou in 1 1/2 Tagen, 杭州

    Die Stadt „Hangzhou“ kommt euch irgendwie bekannt vor? Das kann gut sein, denn spätestens dieses Jahr solltet ihr von Hangzhou gehört haben! Diese Stadt war nämlich Gastgeber für das diesjährige G20 Gipfeltreffen. Hangzhou ist die Hauptstadt der chinesischen Provinz Zhejiang und beherbergt über 8 Millionen Einwohner im Stadtkern. Groß, größer, chinesische Städte! Mal zum Vergleich: mit Rund 3,5 Millionen Einwohner ist Berlin Deutschlands größte Stadt! Die wunderschöne Stadt am West Lake liegt nur etwa 190 km süd-südwestlich von Shanghai, weshalb wir uns dazu entschieden haben, mit dem Zug von Shanghai nach Hangzhou zu fahren, um dort einen 1 1/2 Tage zu verbringen und die tolle Natur dort zu genießen, bevor es dann in die nächste Megacity Beijing ging. Leider haben wir uns hier einfach zu wenig Zeit eingeplant und konnten die Stadt und die wunderbare Natur gar nicht so kennen lernen, wie wir uns das gewünscht hätten. Lasst euch also gesagt sein, wer diese Stadt kennen lernen möchte und der Genussteil nicht zu kurz kommen sollte, der muss sich mindestens 7 Tage für Hangzhou und Umgebung einplanen. Ich kann euch deshalb leider nur einen kleinen Teil dessen vorstellen, was diese Stadt zu bieten hat und hoffe, dass ich euer Interesse damit wecke, selbst auf Entdeckungstour zu gehen.

    Der erste halbe Tag…

    …nachdem wir gegen 14:00 Uhr im Hotel Chaptel Hangzhou (Hotelreview hier) ankamen, haben wir uns erst einmal auf die Suche nach etwas essbarem gemacht. Verschlagen hat es uns in ein kleines Restaurant in der Nähe des Hotels. Während Shanghai wirklich „teuer“ für chinesische Verhältnisse ist, haben wir in diesem Restaurant direkt das erste positive Erlebnis gehabt: die Preise für normale Restaurants sind wahnsinnig günstig – und das Essen sehr lecker! Beim Essen haben wir uns einige Sachen heraus gesucht, die wir uns an diesem Tag noch anschauen wollten. Gesagt getan, auch wenn der Regen uns wirklich einige Striche durch die Rechnung gemacht hat. Unser erstes Ziel war der „Kaiserkanal“. Mit der Metro (Linie 1) ging es dann zum „Wulin Square“. Hier springen euch sofort die edelsten Marken ins Auge. Von Hérmes über Louis Vuitton bis hin zu Rolex, es gibt kein High End Laden, das dort nicht vertreten ist. Ein echtes Paradies für Luxusliebhaber. Von hier aus startet man am besten die Tour am Kanal, welcher von Hangzhou bis nach Beijing verläuft und somit mit seiner Länge von 1800 KM die längste von Menschen geschaffene Wasserstraße ist. Das muss man meinen Landsleuten einfach lassen, wenn sie etwas gut können, dann ist es diszipliniertes Arbeiten und Ausdauer (ich denke da zum Beispiel an die chinesische Mauer)! Ursprünglich hatten wir eine Bootstour über den Kanal bis hin zu den „Xixi Wetlands“ geplant. Da es aber so heftig geregnet hatte, haben wir uns dagegen entschieden und sind nur entlang des Kanals, unter den vielen Bäumen entlang spaziert, was nicht nur beruhigend war, sondern im Regen auch einen romantischen Touch hatte.

    Nächstes Mal werde ich mit dem Boot von Gongcenqiao bis Xixi-Wetlands fahren, das definitiv einen Besuch wert ist. Dieser Ort erinnert ein bisschen an Venedig, nur eben chinesisch. Die kleinen Inseln und Häuser sind durch viele kleine Seen und Teiche getrennt und gleichzeitig aber durch Kanäle verbunden. Am besten fährt man hier mit kleinen Holzbooten durch das Gebiet, um die Natur voll und ganz zu genießen.

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    Xixi-Wetland – steht also weiterhin auf meiner „To-see“ Liste

    Als es schon langsam dunkeln wurde, beschlossen wir wieder Richtung „Wulin Square“ zu laufen. Allerdings nicht direkt am Fluss, sondern eine Seitenstraße weiter, durch die Stadt. Ich habe es bereits öfters erwähnt, aber für mich gibt es einfach nichts schöneres, als mit meinem Freund Hand in Hand durch eine fremde Stadt zu laufen und sie ohne Ziel und Stress auf mich einwirken zu lassen – natürlich stets mit einem Bubble Tea in der Hand. Mir ist es auf Reisen immer sehr wichtig, dass ich mir die Zeit nehme, egal wie knapp sie bemessen ist, einfach durch die Straßen zu schlendern – am liebsten Fernab irgendwelcher Touristenrouten, damit ich einen kleinen Eindruck vom „echten Leben“ der Stadt bekomme.

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    Was ich leider ebenfalls nicht gesehen habe, aber unbedingt noch hin muss ist die traditionelle Shoppingstraße „Hefang“. Diese Shoppingstraße richtet sich zwar in erster Linie an Touristen, aber das macht sie nicht weniger interessant oder sehenswert. Hier bekommt man einen kleinen Eindruck davon, wie es damals im alten Hangzhou ausgesehen hat. Das wurmt mich wirklich sehr, dass ich nicht dort war und wird definitiv bei meinem nächsten Trip nach Hangzhou nachgeholt!

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    Pagode der sechs Harmonien

    Reingehen statt vorbeifahren! So lautet vermutlich mein Motto für den nächsten Hangzhou Trip. Denn auch die bekannte „Pagode der sechs Harmonien“ habe ich nur von weitem gesehen – dem Wetter geschuldet hat alles einfach länger gedauert und obwohl ich wirklich keine Mimose bin: ich war nass bis auf die Knochen und musste wirklich zurück ins Hotel, mich einfach wieder aufwärmen. Die Pagode befindet sich am Nordufer des Qiantang-Flusses und wurde 970 errichtet. Zwischendrin wurde sie immer wieder von Rebellen zerstört, aber stets wieder aufgebaut. Zwischenzeitlich diente die Pagode auch als Leuchtturm – stylish oder?

    Am Abend sind wir dann völlig durchnässt im Hotel angekommen und haben uns kurz frisch gemacht, bevor wir dann im Dunkeln an den West Lake gegangen sind, um uns die Wasserfontänen Show im See anzuschauen. Mein Tipp hier: wenn ihr sie sehen wollt, dann unbedingt früh hingehen! Wir waren zu spät dran und waren etwas gefrustet, dass wir keinen guten Platz mehr ergattern konnten. Aber um ehrlich zu sein, der Spaziergang am See selbst hat mir letztendlich besser gefallen als die Show. Von daher würde ich sagen, dass man diese Show hier auch ausfallen lassen kann.

    Der zweite Tag….

    …begann ganz entspannt mit dem beruhigenden Geräusch von plätscherndem Regen und einem leckeren Frühstück im Hotelzimmer. Nach einem spontanen Treffen mit dem Hausbesitzer vom Hotel Chaptel Hangzhou – ein sehr charismatischer Mann – ging es dann für uns zum Lingyin Tempel. Ich habe herkunftsbedingt schon sehr viele Tempel besucht und gesehen – aber dieses hier ist eines der schönsten Tempelanlagen, die ich je gesehen habe. Übersetzt bedeutet Lingyin Tempel übrigens „Tempel der verborgenen Geister/Seelen“. Ich weiß nicht, ob es am Regenwetter lag, aber über diesem Ort lag wirklich etwas wunderbar beruhigendes, erhabenes und mystisches. Es fühlte sich fast so an, wie als wären dort gute Seelen versteckt, die auf einen aufpassen und begleiten. Ich hätte ewig durch diese Anlage spazieren können und werde diesen Ort sicherlich noch ein weiteres Mal aufsuchen. Alleine schon für den Wahnsinnsblick von der Aussichtsplattform lohnt sich ein zweiter Besuch! Dann hoffentlich bei gutem Wetter – aber auch so definitiv eines meiner Lieblingsspots Hangzhou.

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    Der Aufstieg zur Aussichtsplattform lohnt sich sogar bei Regen!

    Nachdem wir also stundenlang durch die Anlage spaziert sind, ging es für uns weiter zum Tee-Museum. Ich persönlich liebe Tee und bin ein absoluter Teetrinker – ganz vorbildlich eben. Ich muss auch gestehen, dass ich in Deutschland oft die Augen verdrehe über die Produkte, die einem als Tee verkauft werden. Oft riechen die nämlich einfach nur lecker, aber Geschmack haben sie nicht. Ganz anders zum Beispiel der berühmte und auch sehr teure Longjing Tee (übersetzt bedeutet er „Drachenbrunnen“) aus Hangzhou, das glaube ich sogar der bekannteste Tee aus China ist. Die Preise gehen je nach Qualität hoch bis zu 40€ pro 100 Gramm! Zuerst war ich schon sehr skeptisch, ob es die richtige Wahl war, die kurze Zeit in Hangzhou für einen Museumsbesuch zu nutzen, aber das Tee Museum hat mich überzeugt. Ich empfehle jeden, dort vorbei zu schauen. Die Außenanlage inmitten von Teeplantagen ist wunderschön anzuschauen und definitiv einen Besuch wert. Verteil über die ganze Anlange gibt es kleine Häuschen zu jeweils einem bestimmten Tee-Thema. Alles sehr liebevoll gestaltet. Dort findet ihr Informationen über die Geschichte des Tees, die Entwicklung und die verschiedenen Teearten und ich bin mir sicher, dass ihr das Museum auch als Tee-Fan wieder verlassen werdet. Der Besuch des Museums ist übrigens kostenlos, eine nette Geste der Stadt wie ich finde.

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    Tee, Tee und nochmals Tee!

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    Gott sei Dank gab es Regenschirme vom Hotel!

    Am Abend wollten wir uns dann eigentlich die Show „West Lake Impressions“ anschauen – das wäre die Krönung des Kurztrips gewesen! Leider wurde das Open Air Stück aufgrund des Regens nicht aufgeführt, worüber ich wirklich sehr enttäuscht war. Ich halte diese Show, obwohl ich sie (noch) nicht gesehen habe, für ein einmaliges Spektakel, dass ein MUST-SEE ist. Das besondere an daran ist nämlich, dass sich die Bühne 3 Zentimeter unter der Wasseroberfläche befindet. Dementsprechend sieht es so aus, als würden sich die Tänzer schwebend auf der Wasseroberfläche bewegen! Die Musik, die Choreografie und die Lichtspiele sorgen hier für eine beeindruckende Atmosphäre. Stattdessen haben wir uns aber die in-door Show „Night of West Lake“  angeschaut, die jeden Abend Punkt 19:10 im Dongpo Theater beginnt. Auch bei diesem Programmpunkt war ich anfänglich etwas skeptisch (jaja, ich bin ein echter Skeptiker!). Aber sowohl ich, als auch mein Freund, wurden positive überrascht. Nach einer kurzen Zeit wurde man hier vor allem durch die akrobatischen Kunststücke und Showeinlagen in den Bann gezogen.

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    Night of West Lake

    Night of West Lake

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    West Lake Impression Show

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    West Lake Impression Show

    Nach der Show haben wir bei „Grandma’s Kitchen“ zu Abend gegessen. Dort gibt es für wenig Geld sehr leckere Hangzhou Küche. Stellt euch aber darauf ein, dass man hier eine Nummer ziehen muss und immer warten muss, bevor man einen Platzt bekommt – manchmal bis zu einer Stunde. Es lohnt sich aber. An diesem Abend haben wir natürlich etwas übertrieben und ein kleines bisschen zu viel bestellt (die Gemüsegerichte habe ich nicht mal fotografisch dokumentiert). Allerdings kann man uns das nicht verübeln, immerhin kommen wir so schnell erst mal nicht zurück nach Hangzhou. Bestellt haben wir die Spezialitäten „Hühnerfleisch nach Bettler Art“, „Longjing Krabbenfleisch“ (die bekannte Teesorte Longjing dient hier als wichtige Zutat bei der Zubereitung) und gegrillten Schweinebauch mit Knoblauch und chinesischen Gewürzen. Dazu gab es noch Gemüse und eine kleine Auswahl an gerösteten Erdnüssen, Bohnen und Lotuskernen. Yummy. Ich glaube, ich muss nicht erwähnen, dass das Essen mehr als nur lecker war, oder?

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    Es ist ein wahnsinnig kleiner Einblick von dem, was Hangzhou zu bieten hat. Daher möchte ich das Posting mit einer Liste von Dingen beenden, die ich bei meinem nächsten Hangzhou-Besuch unbedingt nachholen möchte.

    1. Einmal um den gesamten West Lake laufen und jede Ecke des Sees entdecken.
    2. Naja, vielleicht doch eher einmal mit dem Fahrrad umrunden.
    3. Die Xixi Wetlands besuchen.
    4. Auf die „Pagode der sechs Harmonien“ hochklettern.
    5. Die Hefang Straße besuchen.
    6. Das Seidenmuseum besichtigen.
    7. Dem Hangzhou Bauhaus Museum einen Besuch abstatten (ich liebe diesen Stil!)
    8. Überhaupt die modernen, kreativen Kunststätten Hangzhous kennen lernen!
    9. Tee trinken am See.
    10. Erneut die Aussichtsplattform im Lingyin Tempel aufsuchen.
    11. Die „West Lake Impressions“ Show anschauen gehen.
    12. Tee trinken im Cheng Huang Ge auf dem Wu-Berg mit Panoramablick über die Stadt.

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    Summer

  • Outfit: Knit Jumper + Pink Cullotes

    Oversized Pullis und Shirts gehören schon seit Jahren zu meinen Lieblingskleidungsstücken. Ich besitze sie in allen Farben und Varianten und kann einfach nicht genug davon bekommen. Am allerliebsten sind mir dabei die schulterfreien Modelle. In diesem Frühjahr entdeckte ich meine Liebe zu den lässigen, aber dennoch sehr schicken Culottes – die für mich auch unter das Label „oversized“ fallen. Beim Packen meines Koffers für den Urlaub durften daher beide luftigen Kleidungsstücke nicht fehlen. Allerdings hatte ich zu dem Zeitpunkt nicht vor, oversized zu oversized zu kombinieren. In meiner Vorstellung war das nämlich keine besonders gute Idee.

    Als wir dann in Hangzhou unterwegs waren, machte mir das Wetter einen Strich durch die Rechnung. Es war irgendwie warm und schwül, aber auch irgendwie kühl – und der Regen war nonstop so stark, dass alles, was eng am Körper anlag, sofort komplett durchnässt war und unangenehm am Körper klebte. Eine Skinny Jeans wäre der reinste Selbstmord bei so einem Wetter gewesen. So freute ich mich sehr, dass ich so klug war, mir eine Culotte für schwül-kühle Regentage einzupacken. Leider endete da aber auch die Intelligenz. Denn für oben herum hatte ich nichts mitgenommen, das ich an solchen Tagen zu einer Culotte hätte kombinieren können. Für die Culotte hatte ich nur enge oder cropped Tops und Shirts – worin ich an diesem einem Tag aber eher gefroren hätte. Da stand ich nun mit dem einzigen eingepackten Pulli, dem oversized Pulli von Mango, und schlüpfte deprimiert hinein. Aber siehe da, Not macht erfinderisch! Denn so schlimm fand ich die Kombi oversized zu oversized plötzlich gar nicht mehr. Da es aber wirklich unangenehm stark geregnet hatte, gibt es von dem Outfit leider nur zwei schnelle Schnappschüsse, welches ich noch im Hotel Chaptel Hangzhou geschossen hatte (mein Review zum Hotel könnt ihr hier nachlesen), bevor es zum Erkunden der Stadt ging. Jaja ich weiß, wäre ich ein vorbildlicher Fashion-Blogger gewesen, dann hätte ich mir in diesem Augenblick die Zeit nehmen müssen, um die perfekten Bilder im Regen zu schießen. Allerdings war ich in dem Augenblick einfach vorrangig Reisende, die nur die kurze Zeit nutzen wollte, um die Stadt kennen zu lernen. Witzigerweise habe ich gerade, als ich euch die Artikel verlinken wollte, gesehen, dass Mango den beigen Oversized-Pulli exakt so kombiniert, wie ich auf dem Foto (hier gibt es den Pulli zu kaufen – übrigens hatte ich ihn einen Tag vor dem Urlaub im Laden in S und M anprobiert und mich dann für M entschieden, da der etwas länger ausfällt) .

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    Pulli, Mango // Hose, Zara // Sneaker, Adidas Superstars //

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    Chaptel Hangzhou

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  • Hotelreview: Chaptel – Hang Zhou, 杭州

    Eigentlich wollten wir von Shanghai aus direkt nach Beijing fliegen, aber meine Oma gab mir den Tipp, mir eine kleine Auszeit in Hangzhou zu gönnen. Eine kleine Erholung im Grünen zwischen den Megacities. Mein absoluter Tipp für Reisende, die sich Shanghai und Beijing anschauen wollen, aber zwischendrin auch etwas zur Ruhe kommen möchten. Nur, wer wirklich dort zur Ruhe kommen möchte und dennoch nichts von Hangzhou verpassen will, der sollte sich mindestens eine Woche für diese sehr sehenswerte und wunderschöne Stadt einplanen. Leider hatten wir nur 1 1/2 Tage für diese Stadt, was definitiv viel zu kurz war. Außerdem erwischten wir gerade einen sehr fiesen Regen, da ein Taifun den Süden Chinas verwüstete. Aber immer positiv denken: Hangzhou ist selbst im Regen wunderschön!

    Wie in Shanghai auch, möchte ich mein Traveldiary über Hangzhou mit dem Hotelreview beginnen:

    Chaptel Hangzhou – Relais & Châteaux (4 Sterne Boutique Hotel), No. 57 Chang Sheng Road, Shangcheng District, Hangzhou 311123, China.

    Vorab: Das Chaptel hat mich voll und ganz umgehauen. Es ist die perfekte Oase direkt am wunderschönen West Lake. Elegant, luxuriös, traditionell – die perfekte Symbiose zwischen dem westlichen und dem chinesischen Stil. Man fühlt sich sofort in eine andere Welt versetzt, sobald man dieses Hotel betritt. Der Luxus im Chaptel ist nicht protzig oder pompös, fast eher bescheiden – aber dennoch an jeder Ecke spürbar und sehr angenehm familiär, nicht überladend und vor allem charmant und bescheiden.

    Die Lage: Über die Lage müssen wir bei diesem Hotel nicht diskutieren – sie ist perfekt. Sie befindet sich nämlich im Herzen von Hangzhou. Nicht mal drei Minuten zu Fuß und man ist am weltberühmten und wunderschönen West Lake und kann von dort aus seinen Spaziergang rund um den See beginnen. Ein paar weitere Minuten am See entlang und man erreicht die belebte Bar-Straße mit Blick auf den See. Auf der anderen Seite der Bar-Straße findet man die China Academy of Art – ein inspirierender Ort. Ebenfalls in der Nähe befindet sich eine Metrostation. Vor dort aus kann man die Stadt ebenfalls sehr bequem mit der Metro erkunden.

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    Der erste Eindruck von Außen: WOW. Eine hohe graue Steinmauer umgibt die Hotelanlage, lässt aber von Außen schon erahnen, was einen im Inneren erwartet: die Anlage ist komplett restauriert und bietet „Townhouses“ (so lassen sich die geräumigen Suiten am Besten beschreiben) im reinen Shikumen-Stil an (erbaut 1930). Jede Ecke dieser Anlage wirkt unheimlich edel und strahlt eine Ruhe aus, die die Gäste in eine andere Welt entführen. Unheimlich schöner, ästhetischer Baustil mit Liebe zum Detail.

    Ein kleiner Exkurs: Was ist der Shikumen-Stil? Dieser Stil entwickelte sich gegen Ende des 19. Jahrhunderts und gehört zu meinen liebsten architektonischen Stilen überhaupt. Das ist nicht sehr schwer nachzuvollziehen, wenn man meine Herkunft betrachtet. Dieser Stil ist die perfekte Symbiose aus westlichen und chinesischen Attributen. Beeinflusst wurde dieser Stil damals von den zahlreichen Ausländer, die nach Shanghai strömten. Die Shikumen zeichnen sich durch sehr enge Sackgassen aus, deren Eingang meist ein enges Steintor bildet. Die dadurch gebildeten Gassen formten also eine Art Mikrokosmos für sich, welches von der Außenwelt abgeschirmt wird. Dieser Stil verbindet meiner Meinung nach gekonnt die europäischen und chinesischen Gegensätze und erzeugen so eine wunderschön harmonische Spannung. Das massive der Europäer und die feinen Details der Chinesen ergänzen sich für mein Empfinden perfekt in diesem Stil.

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    Die Hotelausstattung: Das Chaptel wurde zuletzt 2012 renoviert und bietet seinen Gästen kostenloses WLAN, ein Businesscenter und einen Express-Check-in. Zudem gibt es einen kostenlosen Parkservice – und einen kostenpflichtigen Flughafentransfer (auf Anfrage). Die rund um die Uhr geöffnete Rezeption ist von mehrsprachigem Personal besetzt, das sehr freundlich und hilfsbereit ist. Sie bieten gerne Unterstützung bei der Tourenplanung/beim Ticketerwerb und einer Gepäckaufbewahrung an. Darüber hinaus bietet dieses Hotel ebenfalls einen kleinen Fitness-Raum, der ebenfalls im charmanten chinesischen Stil eingerichtet ist. Ebenfalls im Hotel selbst, befindet sich ein edles Restaurant, welches authentische westliche Küche anbietet – leider habe ich sie nicht probiert, da wir nur 1 1/2 Tagen in Hangzhou waren. Sollte man schon länger in China unterwegs sein und doch mal Hunger auf westliches Essen bekommen, dann ist das eine gute Option.

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    Der Room-Service: Wir haben uns an beiden Tagen das Frühstück in die Suite bringen lassen, um uns in Ruhe für den Tag fertig machen zu können und ganz entspannt das Frühstück genießen zu können. Mein Tipp: Solltet ihr das Frühstück wirklich unbedingt zum besagten Zeitpunkt aufs Zimmer haben wollen, dann sagt das beim Bestellen auch so mit Nachdruck. So eingedeutscht wie ich bin, habe ich immer sehr pünktlich das Frühstück erwartet und es kam immer so 15-30 Minuten später. Schlimm war das nicht, aber sollte man einen sehr strengen Terminplan haben, dann sollte man das auch so mit den Mitarbeitern kommunizieren. Oder eben ins wunderschöne Restaurant gehen und dort frühstücken. Das Frühstück selbst ist übrigens sehr gut. Man kann sich sein Frühstück aus mehreren Komponenten zusammenstellen. Dazu gibt es Obst und Tee, Wasser oder auch frisch gepresste Säfte. Die Pancakes und der French Toast sind göttlich – und die Eiergerichte allesamt sehr zu empfehlen. Einfach mal durchprobieren!

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    Die Suite: Natürlich habe ich vorab im Internet nach Bildern geschaut, aber ich habe gelernt, mich nicht von Bildern blenden zu lassen. Daher bin ich ohne eine fixe Vorstellung vom Hotel selbst angereist. Auch als mich bereits das Äußere beeindruckt hatte, war ich dennoch in einer „ich schau mal“-Haltung, was die Suite betraf. Direkt nach dem Eintreten setzte dann aber doch die Euphorie ein und mein erster Gedanke war: „Mist, wieso haben wir uns bloß nur so wenige Tage für Hangzhou eingeplant? Wann soll ich dieses perfekte Hotel genießen können?!“ Der Mitarbeiter, der uns den Weg zeigte, führte uns durch die ca. 100 qm, verteilt auf 3 Etagen, plus Dachterrasse, die uns für die nächsten 1 1/2 Tage gehören sollten. Kennt ihr dieses Gefühl vom „Angekommen sein“? Genau das hatten wir, als wir die Tür zu unserer Suite betraten. Der erste Satz von meinem Freund war: „Genau so – nur mit Küche und Kinderzimmer – könnte unser Traumhäuschen aussehen!“ Der wunderschöne, dunkle Holzboden harmonisiert so perfekt zu den sanften Beige-Tönen. Die teilweise antiken Möbel aus der Originalzeit des Hotels, das altmodische Telefon, die Aufteilung der Zimmer – im Chaptel kann man sich nur wohl fühlen. Das Badezimmer mit dem dunklen Steinboden, der offenen Regenwalddusche und der freistehenden Badewanne gehörte definitiv neben dem super bequemen Bett zu meinen persönlichen Highlights der Suite – auch wenn der Gesamteindruck an sich einfach ein Highlight war. Ich hatte leider zu wenig Zeit, um das Hotel noch besser kennen zu lernen, mir all die Kunstwerke anzuschauen, oder auch einfach das Hotel in vollen Zügen zu genießen. Und da ich mit 1 1/2 Tagen Hangzhou generell einfach zu wenig eingeplant hatte, wird mich meine Reise definitiv wieder zurück nach Hangzhou führen, um diese Stadt zu entdecken – mehr dazu dann in meinem Hangzhou Traveldiary.

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    Wohnzimmer

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    Mein Freund und die essbare Lotusknospe – unbedingt probieren, die Früchte/ Nüsse, oder wie man sie auch immer nennt, sind sehr lecker und gesund!

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    Die Details sind so wunderschön.

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    Das Treppenhaus in der Suite.

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    Die freistehende Badewanne.

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    Schlafzimmer mit einer weiteren Terrasse.

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    Hier kann man sich ungestört fertig machen.

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    Das Bett war sooo bequem!

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    Ich habe hier wirklich so gut wie selten geschlafen!

    Mein Fazit: Dieses Hotel bekommt von mir die volle Punktzahl und eine uneingeschränkte Empfehlung. Ich hatte das Glück, den Hausbesitzer vor Ort kennen zu lernen und ein paar Worte mit ihm zu wechseln. Er ist ein sehr kunstinteressierter und historisch belesener, weltoffener Mann. Das spiegelt sich auch in diesem Hotel wieder und macht das Hotel zu einem Ort, an dem man Geschichte und Kunst live erlebt. Apropos Geschichte, zum Chaptel Hotel gehört auch das Museum der Provisorischen Regierung der Republik Korea in Hangzhou, das ebenfalls einen Besuch wert ist und dieses Hotel nicht zuletzt wegen meiner Herkunft, für mich noch ein Stückchen interessanter macht.

    Love,

    Summer