• Kurztrip nach Lissabon: 72 Stunden in Lissabon

    Lissabon ist eine traumhafte schöne, verträumte und vor allem schwer angesagte Stadt. Anfang 2018 beschlossen wir, dem tristen Wetter in Deutschland zu entfliehen und uns ein bisschen Sonne zu gönnen. Die Wahl fiel recht schnell auf Lissabon: mildes Wetter, Meerluft schnuppern, lecker Essen – und das alles nur ein paar Stunden Flug von Frankfurt entfernt. Ich kann mich auch immer noch sehr gut an diese Stadt erinnern, obwohl es schon so lange her ist. Sie hat definitiv Eindruck hinterlassen! Gewohnt haben wir damals übrigens im Sheraton Lisboa Hotel & Spa, hier nachzulesen. Ich freue mich, dass ich heute endlich dazu komme, meine To-Do’s für Lissabon mit euch zu teilen. Los geht’s!

    Laufen. Laufen. Laufen. Und alles in sich aufsaugen.

    Ertappt. So in etwa beginnen alle meine To-Do’s in einer Stadt. Ich werde nicht müde zu schreiben, dass es keine bessere Art und Weise gibt, eine Stadt zu erkunden und die Kultur kennen zu lernen, in dem man einfach ein Teil der Stadt wird. Das geht am besten, wenn man sich einfach treiben lässt. Irrt durch die vielen bunten Gassen und saugt die Stadt in euch auf. Genießt das tolle Wetter und den Hippie-/ Aussteiger-/ Künstlercharme dieser Stadt! Sie ist einfach prädestiniert für Entdeckertouren auf eigene Faust.

    Elevador de Santa Justa: Der Aufzug in die Oberstadt.

    Der kunstvoll gestaltete Aufzug aus Stahl im neugotischen Stil befindet sich mitten in Lissabon und verbindet den Stadtteil Baixa (Unterstadt) mit den beiden Stadtteilen Chiado und Bairro Alto (Oberstadt). Der Elevador de Santa Justa wird auch Elevador do Carmo genannt, weil er direkt zum Convento do Carmo, der Ruine einer ehemaligen Kirche, führt. Da der Aufzug Teil des Lissabonner Nahverkehrs ist, kann er mit einer Tageskarte für den öffentlichen Nahverkehr genutzt werden. Ein Einzelticket für die Fahrt mit dem Lift hingegen ist mit etwa 8€ deutlich teurer als das Tagesticket. Die Aussicht von dort oben ist grandios: Von hier aus blickt man auf das gegenüberliegende Castelo de São Jorge sowie über die Dächer der Baixa. Auf der anderen Seite findet ihr die Convento do Como, ein ehemaliges Kloster des Karmeliter-Ordens. Das besondere an dieser Kirche ist, dass sie offen ist – in der Abendsonne wirkt diese Kirche fast magisch. Interessant ist übrigens auch das kleine Museum im hinteren Teil der Kirche – unbedingt mal vorbei schauen.

    Praça do Comércio

    Wer Zeit hat, der kann ruhig etwas mehr Zeit einplanen, um die Praça do Comércio und ihre Gegend zu erkunden. Wir waren allerdings nur kurz hier und haben fix das tolle Wetter genossen, bevor es für uns von hier aus Richtung Elevador de Santa Justa und der Oberstadt ging. Übrigens, auf dem Weg dort hin wollten wir eigentlich in das Design Museum gehen – daher hatten wir uns nicht all zu viel Zeit für den Platz an sich eingeplant. Leider war das Museum zu dem Zeitpunkt geschlossen. Schaut dort aber unbedingt mal vorbei. Ich glaube daran, ohne selbst dagewesen zu sein, dass sich ein Besuch lohnt.

    Feira de Ladra – der Trödelmarkt am ALfama.

    Der Feira de Ladra ist der älteste, größte und lebendigste Flohmarkt der Stadt. Jede Woche verwandelt sich der Platz Campo de Santa und die Straßen rundherum genau zwei Mal in ein buntes Markt-Arenal: nämlich Dienstags und Samstags. Dieser Trödelmarkt ist ein Muss für jeden – ganz gleich, ob man sonst Flohmärkte mag oder auch nicht. Hier gibt es so viel zu entdecken und man kommt gar nicht drum herum, tolle Fundstücke zu finden. Ich hätte so viel Zeugs kaufen können – musste aber aufgrund von Platzmangel im Koffer schweren Herzens auf meine Favoriten verzichten. Mein Tipp jedoch: nehmt euch eine kleine Auszeit im Copenhagen Coffee Lab & Bakery. Dort könnt ihr in der Sonne sitzen, das bunte Treiben auf dem Trödelmarkt beobachten – wenn ihr an den richtigen Tagen dort seid – und ein leckeres Avo-Toast zu einem guten Kaffee verputzen.

    Alfalma, du bist wunderschön.

    Alfama ist der älteste Stadtteil von Lissabon mit einem Labyrinth aus vielen engen Straßen, die von der Mündung des Tejo bis oben auf den Burghügel führen. In diesem Viertel befinden sich einige von Lissabons historisch wichtigsten Gebäuden, einschließlich der Sé Kathedrale, der Burg Lissabons, dem National Pantheon und der Sankt Antonius Kirche. Ein Besuch lohnt sich und lässt sich perfekt mit dem vorherigen To-Do, einem Besuch auf dem Trödelmarkt und einem leckeren Snack vereinbaren.

    Hip, hipper, LX Factory.

    Hier findet ihr alles, was hip ist: kleine Boutiquen, spannende Marken, tolle Restaurants, stylische Cafés, kreative Start Ups, Street Art und Design, Design und nochmals Design. Dieser Ort lässt das Hipster-Herz in mir höher schlagen und ist vermutlich der coolste Ort in ganz Lissabon. Macht nur nicht den Fehler wie wir, all zu früh dort aufzukreuzen. Denn dann ist dort noch nichts los. Das Gute dann wiederum ist, dass ihr alle tolle Foto-Locations ganz alleine für euch habt.

    Kastanien naschen.

    Kennt ihr die gerösteten oder gebackenen Kastanien, die man in jeder größeren Stadt zur Kastanienzeit findet – außer in Deutschland? Ich liebe sie und kaufe mir immer mindestens eine Tüte, um sie dann zu vernaschen. Sie sind so lecker und ich kann nicht genug davon bekommen.

    Azulejos: Fliesen auf Portugiesisch

    In Lissabon sieht man die kleinen Kunstwerke überall. An Häuserwänden, in Metrostationen und selbst auf Parkbänken. Ich liebe diese kleinen bunten Fliesen und fand es super interessant, dass ihnen sogar ein ganzes Museum gewidmet wurde. Für mich ist das Museu Nacional do Azulejo ein Geheimtipp – insbesondere für diejenigen, die nach schönen Foto-Locations suchen, die nicht allzu überfüllt sind (diese Orte sind in Lissabon mittlerweile sehr rar geworden…). Wir haben die lange Hinfahrt dort hin definitiv nicht bereut.

    Eine Rundfahrt mit der Tram.

    Die Tram Nummer 28 fährt wohl die beliebteste Strecke der vielen Touristen in Lissabon ab. Sie verbindet Martim Moniz mit dem Campo Ourique und fährt durch die bekannten Touristenviertel Graca, Alfama, Baixa und Estrela. Eine Fahrt mit der 28 ist der absolute Klassiker für den Lissabon-Besuch. Allerdings ist das absolut kein Geheimtipp und die Bahnen sind immer voll. Von mir gibt’s an dieser Stelle nun auch noch mal die altbekannten Tipps :

    1. Fahre entweder ganz früh morgens oder ganz spät am Abend mit der Tram, um große Menschenmassen zu vermeiden.
    2. Steige bei Martim Moniz (oder Campo Ourique) ein, um eine bessere Chance auf einen Sitzplatz zu erhalten.

    Belem und Portugals berühmtesten Törtchen.

    Auf dem Weg Richtung Belem macht ihr bitte einen kleinen Stop im Pastéis de Belém. Dort gibt es die leckersten und berühmtesten Törtchen von ganz Lissabon. Und ja, obwohl dieser Laden nun mittlerweile einfach ein Touri Hotspot geworden ist, so sind die Törtchen und alle weiteren Speisen, die sie dort servieren, nicht weniger lecker (und vor allem günstig). Ein Besuch lohnt sich.

    Castelo de São Jorge – Sunset with a view (and a wine).

    Genießt einen wundervollen Sonnenuntergang auf der Castelo de São Jorge. Schaut euch vorab unbedingt an, wann in etwa die Sonne untergeht und „spaziert“ kurz davor auf die Burg hoch. Die leichte Anstrengung lohnt sich. Ihr bekommt einen traumhaften Blick über die verträumte Stadt und einen wundervollen, romantischen Sonnenuntergang geboten. Auf der Festung gibt es auch einen kleinen Weinstand – glaubt mir, besser kann man kaum in einen Abend starten.

    Essen wie bei Oma und Opa.

    Kein Glamour. Keine Privatsphäre. Dafür viel Stimmung, leckeres und günstiges Essen und dazu die süßesten Gastgeber der Welt. All das findet ihr im kleinen Restaurant namens O Velho Eurico. Der Laden ist winzig und stets vollgepackt. Die Gastgeber sind schon älter und sprechen nur portugiesisch. Dennoch lässt es sich wunderbar miteinander kommunizieren. Hier kann man einfaches Essen zu sehr günstigen Preisen genießen.

    Ich hoffe, dass ihr jetzt richtig Lust auf Lissabon bekommen habt. Falls ihr noch weitere Tipps habt, dann definitiv her damit.

    Love,

    Summer