Neue Karte im Designhotel Roomers Restaurant, Frankfurt am Main

Hubertus Marquardt, seit über zwei Jahren Chefkoch im Designhotel Roomers in Frankfurt, habe ich vor einigen Monaten auf dem Gekko Food Festival kennen gelernt. Wir waren uns sofort sympathisch – der ständige Hunger und die Liebe zum Essen verbindet eben. Einige Zeit später fand man sich auf Instagram wieder. Seinen Account findet ihr hier. Bisher ließ ich mich gerne von seinen leckeren Gerichten inspirieren und packte hier und da auch mal eine der gezeigten Zutaten in meinen Einkaufswagen.

Aber wer weiß, vielleicht nimmt er uns ja auch mal demnächst auf eine seiner vielen Reisen nach Israel mit. Dorthin reist er nämlich regelmäßig, um sich von der israelischen Küche inspirieren zu lassen. Sein Spezialgebiet: die Levante-Küche. Die Wurzeln der Levante-Küche liegen in der gleichnamigen Region an der östlichen Mittelmeerküste, in Ländern wie Israel, Syrien und dem Libanon. Diese Küche ist erfrischend, gesund, bunt durchgemischt und ohne einer festen Reihenfolge „Vorspeise, Hauptspeise, Nachspeise“, aber dafür gemeinschaftlich zu genießen. Spannend, oder?

Bei einem Foto blieb ich jedoch hängen: eine gebackene Süßkartoffel. Dieses Gericht erinnerte mich total an meine Kindheit und daran, wie sehr ich die im Ofen gebackenen Süßkartoffeln in Peking liebte, die man ab Herbst an jeder Straßenecke für umgerechnet etwa einen Euro kaufen konnte. So süß und Geschmacksintensiv… und sie hielten dazu noch die Hände warm. Natürlich kommentierte ich sofort unter seinem Posting und erzählte ihm von diesen Erinnerungen. Zu meinem Erstaunen und meiner Freude bot er mir direkt an, dass wir dieses Gericht doch mal zusammen zubereiten könnten. Ich fand das super, hielt das aber für eine nette Floskel. Ihr kennt das sicher – heutzutage sagt man so oft „Lass uns dies und das machen.“ und am Ende verläuft sich das im Sand. Aber Hubertus wäre wahrscheinlich nicht Hubertus, wenn er sein Wort nicht halten würde. Denn ein paar Wochen später stand ich mit ihm in der Küche vom Roomers Restaurant.

Roomers Frankfurt, Gutleut, Gutleutstraße 85, Tel. 2713420

Roomers ist ein Designhotel, das eigentlich genau meinem Beuteschema entspricht. Ausgefallen, stylisch, luxuriös, glamourös, opulent – burlesque Eleganz. Der Grund, weshalb ich es dennoch nicht von innen kannte ist einfach: das Roomers befindet sich in Frankfurt. Da ich aber eine eigene Wohnung in Frankfurt habe, gab es für mich bisher noch keinen Grund, in das Roomers einzuchecken. Schade eigentlich. Sonst hätte ich schon viel eher erfahren, dass die Küche dort einiges drauf hat und man sich durchaus durch die riesige, dunkle Tür trauen sollte – die im ersten Augenblick etwas abschreckend wirken könnte. Hubertus empfing mich nach einigen Minuten freundlich in seiner schicken, dunklen Kochuniform. Bevor es in die Küche ging, bekam ich erst einmal eine kleine Führung durch das Haus. Wusstet ihr, dass das Roomers einen eigenen Bienenstock besitzt um hausgemachten Honig für seine Gäste zu produzieren? Ziemlich cool – und das mitten in der Stadt! Besonders beeindruckt hat mich jedoch der Blick auf die Frankfurter Skyline aus der Skylounge. Hubertus erzählte mir, dass diese Lounge gerne mal für Heiratsanträge gemietet wird. Für 499€ kann man hier ganz privat bei einem 5-Gänge-Menü für zwei Personen die beeindruckende Aussicht genießen. Das klingt fair. Ein kleiner Geheimtipp an euch: Der Roomers Spa ist ein Traum für alle Mädels und Jungs, die mitten in Frankfurt gleichzeitig nach Erholung und dem perfekten Instagram-Spot suchen. Einchecken lohnt sich.

Die neue Speisekarte im Roomers Restaurant

Aber was sage ich – hier ist einfach alles stylish. Jede Ecke ist instagrammable. So natürlich auch das super schicke Restaurant, durch das man vorbei muss, um in die Küche zu kommen. Die Atmosphäre dort ist gediegen, locker – aber dennoch einem Luxus-Hotel entsprechend. Mich beeindruckt es schwer, dass nicht nur die Gäste, sondern auch die Mitarbeiter im Hotelrestaurant ihre Pause machen dürfen und dort ihr Essen zu sich nehmen können. Das ist modern, das ist jung – und anders. Unkonventionell eben. Ebenso unkonventionell ist auch die neue Speisekarte. Diese schreibt dem Gast nicht mehr vor, welche Beilage zu welchem Hauptgericht serviert wird. Bis auf ein paar wenige Menüs wie zum Beispiel der Black Angus Burger zu Belgischen Pommes oder das Wiener Schnitzel zum lauwarmen Kartoffelsalat und Preiselbeeren, gibt es ab sofort im Roomers keine festen Menüs mehr. Die neue Karte besteht aus einzelnen Bausteinen und fokussiert sich auf frisches Fleisch, Fisch und andere Meeresfrüchte, sowie frische Zutaten und eine einfache Zubereitung – aber vor allem auch auf die Wünsche des einzelnen Gastes. Das Team um Hubertus Marquardt konzentriert sich auf ein maximales Geschmackserlebnis ohne viel Schnickschnack und bleibt dabei flexibel, um dem Gast genau das servieren zu können, worauf er/sie gerade Lust hat. Man bekommt das Gefühl, dass die neue Karte das Wesen von Hubertus und auch seinem Team widerspiegelt: gradlinig, clean, trendbewusst und herzlich. Herzlich, da die Gerichte mit viel Liebe und Leidenschaft zu den einzelnen Komponenten zubereitet werden.

Und So wird serviert

Apropos servieren: serviert wird das Essen vorzugsweise für alle Gäste in der Tischmitte. Da steht dann die Platte mit köstlichen Meeresfrüchten wie Jakobsmuscheln, Calamaris, Lobster und Shrimps – angebraten mit Zitronengras, Chili-Schoten und Rosmarin neben dem Teller mit den zarten Sirloin-Sekunden-Steaks zu einer erfrischenden Chimmi Churi Soße. Daneben die Beilagen wie Süßkartoffel Pommes mit hausgemachter Trüffel-Mayonnaise, warmes Brot oder auch Ofengemüse. Genau so macht Essen richtig Spaß und genau so sollte Essen serviert werden. Als ich mit 6 Jahren nach Deutschland kam, war nicht nur das Essen eine große Umstellung für mich, sondern vor allem die Art zu essen. In meiner Heimat isst man ganz nach dem Motto: Sharing is caring. Ein großer Tisch, viele verschiedene Gerichte für alle. Das gemeinsame Essen war immer eine große Freude. In Deutschland musste ich mich dann an ein komplett anderes Essverhalten gewöhnen: ein Teller mit einer Hauptspeise und einer Beilage nur für sich selbst. Kein Teilen mehr. Ich habe mich bis heute nicht mit dieser Art anfreunden können. Das gemeinsame Essen ist doch viel schöner, wenn es mehrere Hauptgerichte und Beilagen gibt, die man allesamt in die Mitte stellt – und jeder am Tisch kann von allem etwas probieren, ist das nicht toll? Nie wieder Futterneid! Und genau deswegen feier ich die neue Karte von Hubertus und seinem Team. Sie ist nicht nur unheimlich lecker, sie macht dazu noch den Weg frei für ein viel kommunikativeres, lebhaftes und spaßigeres Beisammensein im Restaurant.

FAZIT

Lust auf gutes Essen, ein lebhaftes Treiben und gute Stimmung beim nächsten Dinner? Dann ab ins Roomers! Je größer die Runde, desto spaßiger wird es – und desto mehr Essen könnt ihr ausprobieren. Ich weiß auch schon, was ich das nächste Mal dort bestellen werde: den New Orleans Pot (vorletztes Foto: Garnelen Jakobsmuscheln Poularde Fenchel Chili Cajun), eine Portion Meeresfrüchte für zwei und noch irgendetwas, das man gut zur hausgemachten Trüffel-Mayonnaise essen kann. Ihr Lieben, der Gedanke an das leckere Essen lässt mich nicht mehr ganz so klar denken. Daher bleibt mir nur noch zu sagen: schaut vorbei und lasst euch vom Roomers Team verwöhnen. Guten Appetit!

Love,

Summer

 

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