• Hochzeitskolumne #9 – Über Freundschaften, deren Wege sich trennen und Tränen, die keine Freudentränen sind.

    Eine Hochzeit ohne Emotionen und (Freuden-)Tränen ist meiner Meinung nach unmöglich. Heute erzähle ich euch jedoch, weshalb eine Hochzeit nicht immer nur Freudentränen für einen bereit hält.

    Streitereien mit dem zukünftigen Ehemann.

    „Die Zeit vor der Hochzeit ist die aller schönste Zeit überhaupt!“ Na klar – man ist frisch verlobt und schwebt im 7. Himmel. Da denkt man an alles, außer an Streitereien mit dem Partner. Am Anfang zumindest. In der Realität sieht das nach einigen Monaten Hochzeitsplanung ein wenig anders aus. Versteht mich nicht falsch, die Planungszeit ist nach wie vor sehr schön, aber Fakt ist, die Streitereien mit dem Partner nehmen zu. Je näher der Termin kommt, desto häufiger und desto intensiver kann es schon mal werden. Ist ja auch logisch! In der Planung geht es um große Geldsummen und große Entscheidungen. Das alles bedeutet viel Arbeit nach Feierabend und viele Kompromisse. Da kann es ganz schnell mal krachen – wenn auch oft unnötigerweise. Glaubt mir, bei all meinen Mädels, die 2018 geheiratet haben – inklusive mir selbst, flossen die Tränen bei diversen Auseinandersetzungen. Ausnahmslos. Aber wir haben alle letztendlich doch JA gesagt und bereuen die Hochzeit keine Sekunde lang.

    Wo macht man Abstriche?

    Apropos Geld und große Investitionen. Eine Hochzeit mit Gästen ist teuer. Die eine teurer als die andere, aber teuer bleibt teuer. Man fängt relativ schnell an, die Kosten in tausender Schritten auf zu runden… Um die Kosten einigermaßen in Schacht zu halten, muss man einfach Prioritäten setzen und auf manche Dinge verzichten (es sei denn, das Budget ist einem völlig egal – aber ich spreche von ganz normalen Arbeitnehmer-Paaren, die ihre Hochzeit selbst finanzieren möchten). Und das ist gar nicht so einfach, sich von bestimmten Vorstellungen zu trennen. Hilft ja alles nichts: was muss, das muss. Je nach dem, worauf man verzichten muss, kann das die eine oder andere Braut schon mal sehr traurig machen und in Tränen ausbrechen lassen. Was ich euch dazu nur mit auf dem Weg geben kann: Am Ende sind es die Gäste, die die Hochzeit zu etwas ganz Besonderem machen. Hätten wir unsere Hochzeit so nicht von alleine stemmen können, wir hätten lieber auf sämtlichen Schnick-Schnack verzichtet, aber nicht auf unsere Gäste.

    Die Gästeliste.

    Mein Tipp an euch: wenn ihr wirklich heraus finden möchtet, wem ihr wie viel wert seid, dann heiratet im Ausland. Wir haben recht schnell gelernt, dass nicht jeder einfach mal so ein verlängertes Wochenende opfern wollte und zu uns auf die Hochzeit fliegen wollte. Das ist absolut ok. Denkt immer dran: eine Einladung ist kein Zwang. Solltet ihr mal in so einer Situation stecken, habt keine Angst, so früh wie möglich abzusagen (denn ja, es gibt gute Gründe, nicht zu kommen!). Das Brautpaar wird euch sehr dankbar für eure Ehrlichkeit sein. Denn nur so können sie gescheit planen und müssen auch kein unnötiges Geld für euch ausgeben, wenn ihr nicht vor habt, auf der Hochzeit zu erscheinen. Zieht eine Absage nicht bis zur letzten Sekunde – und schon gar nicht mit einer so absurden Story, dass man nicht mehr weiß, ob man darüber lachen oder weinen sollte. Es ist einfach nicht fair. Das Brautpaar hat nämlich genug um die Ohren und weder Lust darauf, in diesem Fall die Kosten für diese Gäste auf sich sitzen zu haben – noch in den letzten Wochen zig mal die Sitzordnung, die sowieso viel Nerven kostet, neu zu machen. Das mag für jemanden, der noch nicht geheiratet hat, kein großes Problem darstellen. Weshalb sollte man sich über Geld und Sitzordnung aufregen?! Meine Antwort: plant eine Hochzeit in einem intimen Rahmen mit rund 60 Gästen mit mehreren hundert Euro Kosten pro Kopf, lasse 4 Personen zwei Wochen vor der Hochzeit wegfallen und 2 weitere innerhalb der letzten zwei Tage. Viel Spaß dabei, eure Emotionen zu kontrollieren. Long Story Short: Nicht jeder muss einer Einladung in ein anderes Land folgen, um an einer Hochzeit teilzunehmen. Dafür habe ich vollstes Verständnis. Was mir wichtig ist, muss jemand anderes nicht als wichtig erachten. Alles, was sich das Brautpaar wünschen wird, ist eine korrekte und ehrliche Absage. Mehr nicht.

    Die Familie.

    Ich hatte bei diesem Thema super Glück. Meine Eltern haben uns bei allen Entscheidungen, die unsere Hochzeitsfeier betrafen, unterstützt. Das ist vor allem bei asiatischen Eltern nicht selbstverständlich. Aber generell, Familienmitglieder können richtige Biester sein. Das schlimmste dabei? Man kann sie in der Regel nicht einfach mal so ignorieren. Manche meiner Mädels hatten echt mit damit zu kämpfen gehabt. Fiese Sache!

    Und dann läuft doch etwas schief….

    Es ist so weit und euer Tag steht an. Alles läuft prima und dann passiert doch etwas. Die Musik setzt falsch ein, das Essen wird zu spät serviert, es regnet oder wie in unserem Fall: wir hatten die hässlichste Torte EVER. Ich wollte im ersten Augenblick wirklich weinen, weil ich so etwas hässliches an Torte wirklich in meinem ganzen Leben noch nicht gesehen hatte. Sie war so hässlich, dass unser Fotograf – wahrscheinlich sehr widerwillig – nur ein einziges Bild von ihr gemacht hat. Aber well, seien wir mal ehrlich: wenn sich eure Gäste als erstes an die Torte (egal ob hässlich oder schön) erinnern können, dann kann die Hochzeit an sich ja nicht so gut gelaufen sein, oder?

    Ihr seht, es kann einiges schief laufen – aber so eine Hochzeit und die Party danach ist wundervoll und voller Magie. Alle Streitereien und Tränen zahlen sich aus. Man lernt viel über sich und über andere. Und am Ende wird alles gut. Es ist eure alleinige Entscheidung, wie ihr diesen Tag im Gedächtnis behalten wollt. Wollt ihr, wenn ihr an euren Tag zurück denkt, als erstes an die wunderhässlichste Torte der Welt denken und an die Menschen, die euch enttäuscht haben – oder wollt ihr den perfekten Tag sehen, so wie er war, mit all euren Liebsten und einer leckeren, aber dennoch hässlichen, Torte?

    Denkt an meine Worte bei eurem nächsten Pre-Wedding-Break-Down 🙂

    Love,

    Summer

  • Hochzeitskolumne #4: Mein Look als Hochzeitsgast im Spätsommer

    Man ist so gut wie nie die einzige im eigenen Freundeskreis, die heiratet. So auch bei mir. Alle meine Liebsten sind nun entweder dabei, die eigene Hochzeit zu planen oder bereits schon verheiratet. Nächstes Jahr werde ich auf mehreren Hochzeiten tanzen – und nicht zuletzt auf meiner eigenen. Letzten Samstag waren wir jedoch erst einmal auf der standesamtlichen Hochzeit von Mici und ihrem Bräutigam eingeladen. Es war eine schöne Trauung in einer wunderschönen Umgebung – perfekt, um nicht nur die Hochzeit für das neu verheiratete Paar fotografisch festzuhalten, sondern auch mein Outfit. Auch hier wünsche ich dem Brautpaar noch einmal alles Liebe für den gemeinsamen Weg – es war so schön, diesen Moment gemeinsam mit euch erlebt zu haben und wir freuen uns sehr auf die große Feier nächstes Jahr.

    Für die standesamtliche Hochzeit jetzt wollte ich nicht zu schick sein, aber dennoch irgendwie festlich aussehen. Daher habe ich mich für ein geblümtes Midi-Kleid aus der aktuellen Kollektion von H&M entschieden. Gesehen habe ich das Kleid zum ersten Mal auf Instagram – eine gesponserte Werbung mit direkten Link zum Kauf des Kleides. Es war liebe auf dem ersten Blick. Leider habe ich nicht sofort zugeschlagen und als es mir nicht mehr aus dem Kopf ging und ich es dann einen Tag später doch bestellen wollte, war es einfach schon komplett ausverkauft. So ein Pech aber auch. Als ich es dann einige Tage später offline im H&M Store auf der Zeil entdeckte, habe ich es natürlich mitnehmen müssen. Leider war die kleinste vorhandene Größe eine 40, daher sitzt es sehr „sackig“ an mir. Um dem lockeren Schnitt wenigstens etwas Form zu verleihen, musste ein Gürtel her. Seit Monaten geistert mir der Gucci Gürtel im Kopf herum, aber es musst Schicksal gewesen sein, dass ich mich jedes Mal aufs Neue dagegen entschieden habe. Denn vor zwei Wochen, als wir nichtsahnend durch Nancy in Frankreich spazierten, da fand ich meine neue Vintage-Liebe in einem kleinen, unscheinbaren Vintage Geschäft. Es war Liebe auf dem ersten Blick: der Hermès Kelly Belt in einem satten, edlen rot. Der Gürtel ist schon über 20 Jahre alt, sieht aber noch immer aus wie neu und einfach ein so zeitloses Stück. Das Leder, die Farbe, die Schnalle – alles an diesem Gürtel ist so perfekt. Dezent, klassisch. Was soll ich sagen? Das war der Beste Kauf seit langem – ich bin wirklich so, so, so glücklich damit! Und wie perfekt passt er bitte zu diesem Kleid? Ziemlich perfekt (Ihr merkt, „perfekt“ scheint das Unwort dieses Postings zu werden). Die schwarze Lederjacke sorgte für einen kleinen, aber feinen Stilbruch und schützte nebenbei auch ein kleines bisschen gegen den eisigen Wind an diesem Tag. Wie findet ihr denn diesen Look?

    Für die standesamtliche Hochzeit von Mici gab es keine Vorgaben bezüglich des Kleides etc.. Generell würde ich aber sagen, dass ich mich als Hochzeitsgast an den Wünschen des Brautpaares orientiere. Ich selbst zum Beispiel werde für meine Hochzeit ein Farbschema „diktieren“. Meine Gäste würde ich dann auch bitten, sich daran zu halten. Ob das fair ist oder nicht, das kann jeder für sich selbst entscheiden. Ich denke aber, so lange die gewählten Farben nicht zu extraordinär sind, dann sollte das kein Problem sein. Welche Farben das sind, das werde ich zu einem anderen Zeitpunkt verraten – aber zum Beispiel möchte ich auf gar keinen Fall schwarz auf meiner Hochzeit sehen. Keine schwarzen Anzüge und keine schwarzen Kleider. Der Grund, weshalb ich das so handhaben möchte ist echt etwas nerdy, aber auch das erzähle ich euch ein anderes Mal. Wie seht ihr das denn? Würdet ihr euren Gästen ein Farbschema vorgeben oder findet ihr das zu übertrieben?

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    Love,

    Summer

  • Hochzeitskolumne #3: Über Vernunftsgrenzen, das eigentliche Budget und Trends 2017/18 beim Kauf des Brautkleides.

    Es ist vollbracht! Ich habe mein Traumkleid für unsere Hochzeit am Meer gefunden. Einfach so. Quasi beim ersten Termin. „Quasi“, weil ich vorher schon in einem kleineren Laden in Frankfurt „mal gucken war“. Leider hat mir der Laden überhaupt nicht gefallen. Kein Glamour, kein einziges Kleid, das meiner Vorstellung entsprach. Selbst wenn ich dort mein Traumkleid entdeckt hätte, es hätte mir keinen Spaß gemacht, so viel Geld dort auszugeben. Da war ich doch sehr enttäuscht und etwas vorbelastet. Ich hatte das Gefühl, als würden sich meine Budgetvorstellung und meine Erwartungen an das Kleid niemals miteinander decken können. Aber so ein Schwachsinn. Nach dem Besuch im Hochzeitsrausch in Köln ist mir klar geworden, dass es für jedes Budget ein wunderschönes Kleid gibt, das genau denVorstellungen der Braut entspricht.

    Die VernunftsgrenzE vs. Das eigentliche Budget

    Ich hatte mir eine Vernunftsgrenze gesetzt, die sehr deutlich unter meinem eigentlichen Budget lag. Ich musste nicht vernünftig sein, aber ich wollte es unbedingt – denn so eine Hochzeit ist schon teuer genug. Ich kann auch jeder zukünftigen Braut nur empfehlen, sich diese Grenze zu setzen, alleine schon, um einfacher eine erste Auswahlrunde treffen zu können. Sollte man wirklich kein passendes Kleid dabei finden, so kann man die Grenze noch immer lockern, ohne, dass es weh tut. Nach dem ersten Laden dachte ich eigentlich, dass sich meine Kleidersuche als wirklich schwierig erweisen würde. Ich war mir sicher, dass das ganze ein riesiges Drama werden würde. Aber wider Erwarten ging das dann doch sehr schnell und vor allem sehr positiv über die Bühne. Ich darf mich sogar darüber freuen, dass ich mein perfektes Kleid gefunden habe, ohne meine Vernunftsgrenze weit überschritten zu haben. Und nachdem ich wirklich viele Kleider und ihre Preise gesehen habe, kann ich jede zukünftige Braut mit gutem Gewissen beruhigen: Ich bin mir sicher, dass jede Braut zu ihren gegebenen Konditionen ein wundervolles Kleid finden wird. Selbst für bekannte Marken wie Pronovias oder Enzoani muss man nicht unbedingt mehrere tausend Euro auf den Tisch legen – was mich persönlich sehr überrascht hatte.  Wer aber ein kleiner Sparfuchs ist, der geht am besten im Juli/ August auf Brautkleiderjagd, denn zu diesem Zeitpunkt erfolgt meistens ein großer „Blowout“ der Kleider, bevor im September dann die neuen Kollektionen wieder in die Läden kommen. Hier bekommt man, soweit ich das verstanden habe, zwar kein neues Kleid, sondern das Probemodell von der Stange, aber das finde ich gar nicht schlimm. Habe viele schöne Kleider über 3.000€ gesehen, die dann „nur“ noch die Hälfte gekostet haben. Bei mir wurde es letztendlich aber doch ein Kleid aus der neuen Kollektion. Wie hätte es auch anders sein können… das passiert mir wirklich immer. Ich ziehe in den Sale los und komme mit der neusten Kollektion wieder nach Hause. Aber gut. Ich kann nichts dafür.

    Vor dem Termin:

    Der Artikel hier ist übrigens weder gesponsert noch sonst irgendwie bezahlt. Aufmerksam auf den Laden wurde ich nämlich über Instagram. Die Werbung verfolgte mich so lange, bis ich der „50%-70% Blowout Aktion“ nicht mehr widerstehen konnte. Also habe ich kurzerhand die Webseite besucht, um weitere Informationen über den Shop an sich, die angebotenen Marken und vor allem dem Service zu finden. Alle drei Punkte sagten mir sofort zu. Die Bilder vom Shop sahen toll aus, die Webseite modern, die Marken haben mich angesprochen und der Beratungstermin von 120 Minuten war kostenfrei – hinzu kam, dass eine meiner besten Freundinnen in Köln wohnt. Es gab also absolut nichts, was dagegen sprach. Innerhalb weniger Minuten habe ich dann auch direkt online einen Termin vereinbaren können – easy!

    Während des Termins:

    Ich muss sagen, dass ich an meinem Termin super aufgeregt und dadurch leicht hyperaktiv war. Während meine Begleiterinnen von Anfang an emotional waren und immer wieder Tränen in den Augen hatten, war ich einfach ständig am Zappeln und nervös sein. Meine Beraterin, Alexandra Ullrich, war wirklich super. Sie empfing mich im Platin Bereich, wo wir viel Platz und Ruhe hatten. Sie war freundlich, hilfsbereit und hat immer die richtigen Worte gefunden und sie hat zwar immer meine Mimik und Gestik gedeutet, aber mir nie Worte oder gar eine Meinung in den Mund gelegt. Es war eine super entspannte Atmosphäre. Ganz am Anfang sagte sie übrigens zwei wichtige Dinge, die ich wirklich als sehr hilfreich empfand:

    Es gibt viele schöne Kleider auf der Welt. Wirklich wichtig ist der Moment. Lass dich darauf ein.

    Sie hat recht. Ich bin der Meinung, dass es viel zu viele schöne Brautkleider auf der Welt gibt – hätte ich mich für einen anderen Laden entschieden, oder ein anderes Wochenende oder auch ein anderes Budget, dann hätte ich mich womöglich für ein anderes Kleid als das, was ich mir gekauft habe, entschieden. Auf meiner Pinterest Seite (schaut hier vorbei) habe ich wie eine Verrückte Brautkleider gepinnt und ich hätte sie gerne alle zu Hause in meinem Schrank hängen. Wenn es mir nicht zu blöd wäre und ich das nötige Kleingeld hätte, dann würde ich mir mindestens sechs Kleider kaufen und sie im Stundentakt auf der Hochzeit wechseln. Wenn man Hochzeitskleider schauen geht, dann muss man bereit sein, auch ein Kleid zu kaufen. Man muss bereit sein, eine Entscheidung zu treffen. Last but not least, man muss bereit sein, letztendlich auch das Geld auszugeben (deswegen muss man sich unbedingt vorher Gedanken über das Budget gemacht haben). Wenn man aber mit der richtigen Einstellung loszieht und dann auch noch eine tolle Beraterin in toller Ambiente bekommt, dann stimmt das ganze Drumherum einfach. Bei mir war das so und ich freue mich, einen solchen kostbaren Moment zu meinen Erinnerungen hinzu fügen zu können.

    Sei ehrlich zu mir. Ich habe die Kleider nicht designed, wenn dir ein Kleid nicht gefällt, dann sag es mir – ich bin nicht beleidigt, nur so können wir das perfekte Kleid für dich finden.

    Obwohl man natürlich weiß, dass die Beraterin nicht die Kleider designed hat, hat man ja manchmal trotzdem ein schlechtes Gewissen, ständig nur nein zu sagen. Man will ja nicht als „zu schwierig“ oder „zu zickig“ gelten. Das war bei meinem ersten Besuch in Frankfurt sein. Ich hätte am liebsten zu jedem Kleid nein gesagt. Habe aber aus Höflichkeit dann irgendwann auch mal „ja“ gesagt. Letztendlich steckte ich dann in einem Traum aus Kleid von Pronovias für „nur 1300€, aber es war eben nicht meins. Dieser erste Besuch hat einfach meine Zeit verschwendet und ich würde niemandem raten, den Fehler zu begehen und „einfach mal gucken gehen“ wenn es um den Kauf von Brautkleider geht. Im Hochzeitsrausch Köln war das ganz anders. Hier hatte ich das Gefühl, dass ich wirklich offen meine Meinung sagen konnte. Die erste Reihe an Kleidern habe ich komplett und ohne schlechtes Gewissen verneint und dann ging es bergauf. Mit letztendlich sieben Kleidern ging es dann zur Anprobe in den großzügigen Platin Bereich der Kölner Filiale. Bei der Anprobe müsst euch schon darauf einstellen, dass die Kleider nicht immer genau passen, da die Kleider meistens nur in ein oder zwei Größen vorhanden sind. Davon darf man sich nicht entmutigen lassen, mit ein bisschen Vorstellungskraft und Zuppelei findet man auch so das perfekte Brautkleid.

    Die zwei Stunden vergingen wirklich wie im Fluge. Bei fünf der sieben Kleidern wusste ich sofort, dass es nichts für mich war. Meistens wurde mir das schon beim Hineinschlüpfen bewusst. Sie waren allesamt traumhaft schön, keine Frage, aber sie passten einfach nicht zu mir. Das war ich nicht. Obwohl sich ein Kleid schnell als mein Favorit heraus stellte, schwankte ich am Ende etwas zwischen zwei Kleidern (das Kleid, dass es dann doch nicht wurde versteckt sich auch übrigens irgendwo in meinen gepinnten Kleidern). Da stand ich und wippte hin und her. Schmiss den Rock hoch, drehte mich, fühlte mich wie eine Prinzessin und war mir unsicher, obwohl ich ganz sicher wusste, welches Kleid zu mir gehörte. Woran das lag? Ich denke, meine beste Freundin aus der Schulzeit hat das ganz gut in Worte gefasst:

    Beide sind wunderschön, aber das eine, das bist du nicht mehr. Das bist du, wie du mit 16 warst. Das andere bist du jetzt.

    Sie kennt mich und sie hatte so recht. Und plötzlich, mit einem Schlag war die Aufregung weg und die Tränen und Emotionen kamen. Das hat mich wirklich komplett umgehauen und tief berührt.

    Nach dem Termin:

    Eigentlich wollte ich die engste Familie mit dem Kleid am Hochzeitstag überraschen. Aber meiner Mama und Schwiegermama habe ich es dann doch gezeigt – aber nicht angezogen, sondern nur am Kleiderbügel. Ich freue ich mich wirklich sehr auf ihre Gesichter, wenn sie mich dann das erste Mal im Kleid auf der Hochzeit sehen werden. Das wird sicherlich sehr emotional für alle. Übrigens ist mir im Nachhinein aufgefallen, dass ich so sehr mein Herz habe entscheiden lassen, dass ich ganz vergessen hatte, nach der Marke, geschweige denn dem Modell zu fragen. Ich wusste also überhaupt nicht, was ich da eigentlich gekauft hatte! Gott sei Dank hatte sich Mici den Anfangsbuchstaben gemerkt und ich konnte so mit meinen professionellen Stalking-Skills nicht nur die Marke, sondern auch das Modell ausfindig machen. Nachdem ich dann auch die Beschreibung zur Marke und zum Kleid selbst gelesen hatte, traf mich der Schlag: es passt einfach wie die Faust aufs Auge zu mir. Dazu ist der Designer auch noch ursprünglich aus meinem Heimatland, ein Chinese in Amerika – wie viele Zufälle gibt es denn auf dieser Welt? Das muss Schicksal gewesen sein.

    Trends 2017/18:

    Beim Googeln nach „meinem“ Kleid stolperte ich durch Zufall auch über die „Trends 2017/18“ was Brautkleider betrifft. Auf die Idee, mich vorher mal schlau zu machen, bin ich gar nicht gekommen. Ich glaube, dafür wusste ich schon zu genau, was ich im Groben haben wollte. Dennoch war der Artikel sehr spannend und die 11 Trends für 2017/18 möchte ich euch nicht vorenthalten. Nach dem Durchklicken fiel mir auf, dass sechs der folgenden elf Trends auf mein Kleid zutreffen – mehr verrate ich dann natürlich nicht mehr, aber ihr könnt gerne mitraten, welche der folgenden Trends es geworden sind:

    Off-Shoulder Minimalistisch  |  Cape/ Capelets  |  Glockenärmel Nude-Töne Cross Backs  Tiefe Ausschnitte Tiefer Rückenausschnitt Net Fabric Strategisch platzierte Details Tea-length 

    So, jetzt seid ihr dran. Wie war es bei euch? Erzählt mir eure Erfahrung, die ihr beim Brautkleidkauf gemacht habt. In welchem Laden wart ihr? Wie war die Beratung? Oder habt ihr sogar schon geheiratet und ein Bild von euch in eurem Kleid? Oder ihr habt ein bestimmtes Kleid im Kopf? Dann kommentiert gerne mit Link/ Bild – das würde ich wirklich gerne sehen.

    Love,

    Summer

  • Hochzeitskolummne #2: First things first.

    Ok – first things first. Bis zur Traumhochzeit selbst bedarf es ein bisschen Planungsgeschick und damit sollte man früh genug anfangen. Wir angeln uns von Baustein zu Baustein und obwohl es etwas mühsam ist neben einem Full-Time Job und dem Blog, so macht es dennoch Spaß und man freut sich über jedes Häkchen, das man hinter einem To-Do setzen kann. Heute verrate ich euch von ganz vorne, welche Punkte wir bereits für unsere Traumhochzeit abhaken können:

    Der Heiratsantrag: Mein Freund hat hinter meinem Rücken meine Eltern eingeweiht und sie hoch offiziell gefragt, ob er mich heiraten darf (das finde ich so unendlich süß und rechne ihm das sehr hoch an!). Mit der Erlaubnis meiner Eltern hat er mir die Frage aller Fragen während unseres Kurztrips nach Hamburg gestellt. Hier könnt ihr nachlesen, wie und wo er mich gefragt hat, ob ich seine Frau werden möchte.

    Der Ring: Ich kenne Männer, die tragen den Ring Jahrelang mit sich herum, bevor sie Ihre Traumfrau fragen und andere, die kaufen einfach auf gut Glück einen. Mein Verlobter hat sich für eine weitere Alternative entschieden und mir den Antrag mit einem Dummy-Ring gemacht. Den richtigen Verlobungsring durfte ich mir dann selbst aussuchen. Das war für uns als Paar die perfekte Lösung, auf wenn es von seiner Seite aus nicht von Anfang an so geplant war. Die ganze Story drumherum erzähle ich euch dann in einem gesonderten Beitrag.

    Die Traum-Location: Uns war recht schnell klar, dass wir gerne eine „Destination Wedding“ feiern möchten. Das heißt, dass wir nicht an dem Ort (und auch nicht in dem Land) heiraten werden, wo wir aktuell wohnen. Geheiratet wird daher in einer Stadt, in die wir uns beide letztes Jahr verliebt haben, nämlich in Dubrovnik. Die Trauung selbst findet dann in einer traumhaften Villa (Elizabeth Taylor, Richard Burton oder auch Leonardo DiCaprio haben hier bereits residiert) direkt an der Adria statt. Die im Jahr 1920 erbaute Villa sieht aus wie ein Traum aus Tausend und einer Nacht und wirkt daher so surreal in dieser Umgebung. Aber genau das macht es so spannend. Wir haben sie damals neben unserem Hotel entdeckt und irgendwie war uns sofort klar, dass wir, wenn wir mal heiraten würden, uns genau dort das Ja-Wort geben würden. Gesagt getan – die Location wurde bereits unterschrieben und wir könnten glücklicher nicht sein. Wir werden uns also bei etwa diesem wundervollen Ausblick und hoffentlich einer strahlenden Sonne dann das Ja-Wort geben.

    Der Hochzeitsfotograf: Wir waren uns nicht wirklich sicher, ob wir überhaupt einen Fotografen finden würden, der unseren Anforderungen an einen Hochzeitsfotografen gerecht werden würde. Wir wünschen uns nämlich, dass die Bilder mehr Kunst als “einfache Hochzeitsbilder“ sein sollen, sie sollen anders sein, außergewöhnlich, zum Träumen anregen und echte Emotionen hervor rufen. Wir sind beide keine Portrait-Typen und grinsen nicht gerne frontal in eine Kamera – wir möchten lieber miteinander in einer traumhaften Kulisse interagieren und die Momente einfangen lassen, wenn wir uns unbeobachtet fühlen. Und wir glauben, dass wir genau diesen Fotografen in Kroatien gefunden haben: Marko Marinkovic aus Zagreb. Seine Arbeiten (allgemein, nicht nur die Hochzeitsfotografien) entsprechen genau unseren Vorstellungen. Sie sind unkonventionell und voller künstlerischer Energie.  Einige wenige ausgewählte Arbeiten von ihm könnt ihr euch hier anschauen.

    Die Weddingplannerin: Zuerst wollten wir die ganze Organisation der Hochzeit komplett alleine wuppen – allerdings ist uns recht schnell aufgefallen, dass eine „Destination Wedding“ ohne Weddinplanner totaler Schwachsinn ist. Es ist einfach ratsam, eine Person vor Ort zu haben, die sich mit der ganzen Materie auskennt und dazu noch gut vernetzt ist. Unsere Wedding Plannerin, Marcela Ljubomirac von Dubrovnik Wedding Inspiration) habe ich ganz zufällig über Instagram gefunden, als ich dort nach Hochzeitsfotos für unsere Location geschaut hatte. Sie wirkte auf mich sehr freundlich und zuverlässig, weshalb wir uns für sie entschieden haben. Nach der Hochzeit werde ich dann aber mehr berichten können. Ich hoffe auf jeden Fall auf eine tolle Zusammenarbeit!

    Die Trauzeugin & die Brautjungfern: Die Auswahl fiel mir wirklich nicht schwer. Für mich war von vorn herein klar, dass ich meine engsten Freundinnen bei mir haben möchte, wenn ich heiraten werde. Daher werden meine zwei ältesten Freundinnen meine Brautjungfern sein und Mici wird meine Trauzeugin sein. Meine zwei Mädels von den Schule habe ich in Köln bei einem unserer so selten gewordenen Dates gefragt und Mici hat „ihren Antrag“ an ihrem Geburtstag via Videoanruf in Island bekommen.


    Die Save The Date Karten: Die sollten bei einer „Destination Wedding“ so früh wie möglich rausgeschickt werden, damit sich die Gäste frühzeitig darauf vorbereiten können und entsprechend Urlaub planen können. Wir haben uns vor ein paar Tagen nun endlich für ein Design entschieden und haben es auch sogleich in Druck geben lassen. Am 12. Juni sollen sie bei uns eintreffen und dann können sie auch endlich rausgeschickt werden.

    So einiges haben wir dann doch schon mal abgehakt und als nächstes habe ich auf meinem Plan stehen, endlich mal nach Kleidern Ausschau halten zu gehen. Irgendwie habe ich das Gefühl, dass ich so schnell kein geeignetes Kleid finden werde… aber well, we will see 🙂

    Love,

    Summer