Startet das Jahr doch mal mit einem etwas anderen Detox – ein großes Wort, mit einer für mich eigentlich sehr einfachen Message: Verzicht. Vor ein paar Wochen saß ich abends gemütlich auf der Couch, surfte ohne Ziel durch das World Wide Web und plötzlich tat sich einfach nichts mehr. Mein WLAN war einfach weg. Nicht nur, dass mein WLAN sich nicht mehr verbunden hätte, nein, es existierte einfach nicht mehr. Mein Internet war tot. Einfach so. Das nervt – aber guuut, dann beschäftige ich mich eben mit Offline-Dingen, so was soll’s ja auch noch geben. Den Abend verbrachte ich also noch mit einem recht entspannten Schulterzucken ’na, das wird dann morgen früh wieder‘. Statt dessen nahm ich ein Buch in die Hand, welches schon länger bei mir auf dem Schreibtisch lag, aber ich durch ominöse Gründe noch keine Zeit dafür gefunden hatte. Ist ja auch mal toll, sich durch ein Buch in eine fremde Welt entführen zu lassen und mit dieser Geschichte ins Bettchen zu gehen, statt mit Instgram und ihrer vermeintlich perfekten Welt. Alles supi, gar kein Problem! Da wusste ich noch nicht, dass sich der Internet-Ausfall dieses Mal nicht wie sonst nur um ein paar Stündchen handelte, sondern gleich um mehrere Tage.
Am nächsten morgen – es war ein Samstag – stand ich früh auf, klappte das Laptop auf und wollte die Mails der Woche checken und bearbeiten. Voller entsetzen stellte ich fest, dass mein Internet noch immer nicht funktionierte. Es klingt lächerlich – so entspannt der erste internetlose Abend auch war, so unfassbar nervige empfand ich diese paar Tage ohne Wifi (Mein Smartphone konnte ich auch getrost vergessen – die Geschwindigkeit dort wurde bereits gedrosselt, so macht das surfen eher aggressiv als Spaß). An diesem Vormittag habe ich gemerkt, wie abhängig ich im Alltag vom Internet war beziehunsgweise, wie oft man unbewusst online unterwegs ist. Ich startet in regelmäßigen Abständen meinen (verdammten) Router neu – drückte wie wild auf sämtliche Reset-Knöpfe und verfluchte meinen Anbieter. Ich hatte doch so viel vor! Bloggen, Mails bearbeiten, auf Facebook oder Instagram nach den neusten Tratsch und Klatsch schauen, Onlineshopping betreiben oder zumindest Onlinebummeln und so weiter. Na eben das, was man halt so im Internet macht – sehr, sehr wichtige Dinge eben! Obwohl mir also durch aus bewusst war, dass viele dieser Dinge, die einem im Internet kostbare Zeit raubten, sehr banal und unnötig waren, so stresste mich die Tatsache einfach, dass ich nicht einfach mal so etwas im Internet nachschauen oder meine Mails am PC bearbeiten konnte. Unsere Generation ist so fixiert auf die Onlinewelt, so dass wir manchmal vergessen, dass wir auch offline noch ein Leben haben. Auch wenn das Leben offline vielleicht etwas anstrengender und weniger Glamourös ist als online, so ist es aber auch viel wertvoller und spannender.
Ich wünsche euch also, dass euer WIFI auch mal streikt und für ein paar Tage den Geist aufgibt. Und das nicht, weil ich euch Böses will.
Love,
Summer